"Weit von wo? - Menschen in der Diaspora" lautet das diesjährige Motto der von Marta S. Halpert redigierten Ausgabe. Vierzig Autoren stellen sich der zentralen Frage, ob sich der Begriff Diaspora in unserer globalen Welt überholt hat und wir es einfach nur mit einer aktuellen "Völkerwanderung" zu tun haben.
Im ersten Heftteil mit dem Titel "Wo ist das geistige Zentrum des Judentums heute?" wird die heikle Frage zur spirituellen leadership von scharfsinnigen Denkern aus Österreich, Deutschland, Israel und den USA beleuchtet, u.a. von Hanno Loewy, Micha Brumlik, Anton Pelinka, Dan Diner, Peter Beinart und Steven Beller.
Im zweiten Abschnitt "Exil, Vertreibung, wirtschaftlicher Neustart?" kommen jene entwurzelten Menschen, die sich bereits in Wanderungen bewähren mussten, zu Wort: Chilenen und Iraner in Österreich; Portugiesen, Griechen und Burgenländer in Amerika; Armenier in aller Welt. Die Schriftsteller Claudio Magris, Norman Manea, Doron Rabinovici, Dimitré Dinev und Vladimir Vertlib schaffen ihren existenziellen Spagat mit beißend-schmerzlicher Selbstironie und mit groteskem Humor.
Das Jüdische Echo zum Thema Diaspora zeigt, wie aktuell und universell jene Themen sind, die die jüdische Community seit jeher beschäftigen. Wo liegt meine Heimat? Wie definiere ich mich selbst? Chefredakteurin Martha Halpert gestaltete ein Heft, das ein wenig jüdische Nabelschau genauso bietet wie einen Blick in die Diasporas der modernen Völkerwanderungswelt. Anton Pelinka schafft in seinem Beitrag einen Brückenschlag. "Die europäische Diaspora-Erfahrung ist die Fortsetzung des Ghettos. Das Gegenteil davon ist die Diaspora-Erfahrung in den USA." Denn im Land der Bindestrich-Identitäten ("Irish-American") sei die Diaspora-Erfahrung eine generelle, und deswegen zöge es gerade Juden dorthin. Europas Nationalstaaten hingegen böten nur das Konzept der "Leitkultur" an, und in einer solchen "können sich Juden nicht wirklich wohlfühlen". Nicht nur sie nicht.
Pressetext
„Weit von wo? Menschen in der Diaspora” ist das Thema des aktuellen, von Marta S. Halpert redigierten „Jüdischen Echos”. Vierzig Autoren stellen sich der zentralen Frage, ob sich der Begriff Diaspora in einer globalen Welt überholt hat und wir es einfach nur mit einer aktuellen „Völkerwanderung” zu tun haben.
Im ersten Teil des Heftes wird unter dem Titel „Wo ist das geistige Zentrum des Judentums heute?” die heikle Frage zur spirituellen Leadership von scharfsinnigen Denkern aus Österreich, Deutschland, Israel und den USA beleuchtet, u.a. von Hanno Loewy, Micha Brumlik, Anton Pelinka, Dan Diner, Peter Beinart und Steven Beller. Im zweiten Abschnitt, „Exil, Vertreibung, wirtschaftlicher Neustart?”, kommen jene entwurzelten Menschen, die sich bereits in Wanderungen bewähren mussten, zu Wort: Chilenen und Iraner in Österreich; Portugiesen, Griechen und Burgenländer in Amerika; Armenier in aller Welt. Die Schriftsteller Claudio Magris, Norman Manea, Doron Rabinovici, Dimitré Dinev und Vladimir Vertlib schaffen ihren existenziellen Spagat mit beißend-schmerzlicher Selbstironie und groteskem Humor.
Das Jüdische Echo wurde 1951 als Mitteilungsblatt der Jüdischen Hochschüler von Dr. Leon Zelman, langjähriger Leiter des Jewish Welcome Service, gegründet. Zelman, der bis zu seinem Tod 2007 auch Chefredakteur war, ist es gelungen, in den letzten dreißig Jahren aus einem kleinen Mitteilungsblatt eine renommierte Zeitschrift für Kultur und Politik zu machen.
Pressekontakt:
Susanne Schwameis
T: 01/536 60-938
E: schwameis@falter.at