Essen hat mit Emotionen zu tun, das wissen wir nicht erst seit der Corona-Krise, in der sich bei vielen Menschen zusätzliche Körperkilos angesammelt haben. Denn wir essen nicht nur, um satt zu werden, sondern auch aus Langeweile oder Frust. Melanie Mühl unterscheidet zwischen sieben Arten von Hunger: Magen-, Zell-, Augen-, Nasen-, Mund-, Herz- und Gedankenhunger.
Ihr schmales Buch enthält keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse, sondern fasst den Stand der Wissenschaft verständlich zusammen. Ihr Anliegen: das Verständnis für die Komplexität des Themas zu erhöhen sowie einen bewussteren Umgang damit zu wecken. Ernährungsempfehlungen gibt sie keine ab. Es geht darum, Scham, Schuldgefühle, Rigorismus sowie den „Selbstbefragungsterror“ infrage zu stellen und damit die Freude am Essen wiederzugewinnen. Ein gut verdaulicher, hilfreicher Input.
Kirstin Breitenfellner
in
FALTER 8/2021 vom 26.02.2021 (S. 34)