Eine Reise in die Welt einer Mikrobe
Dieses Buch ist durch und durch originell. Das beginnt mit dem Titel, der die Angst vor den krankheitsbringenden Einzellern thematisiert: „Dieses Buch auf keinen Fall ablecken! Es ist voller Bakterien!“ Drinnen machen sich die Leser mit der Mikrobe Mimi auf eine Reise. Wie klein diese ist, veranschaulicht ein Punkt, auf dem 3.422.167 Mimis Platz hätten. Mimi wird nun so weit herangezoomt, dass man sie in den Papierfasern erkennen kann, und auf einem Zahn platziert, der aus der allernächsten Nähe aussieht wie ein kleines Gebirge. Das T-Shirt, auf dem Mimi nun landet, vermittelt den Eindruck von Lianen im Regenwald. Die Mischung aus Zeichnungen und Fotos in mikroskopischen Vergrößerungen funktioniert hier formidabel. Sie macht Bekanntes unheimlich und erklärt damit das Unbekannte, weil unsichtbar Kleine.
Kirstin Breitenfellner
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FALTER 42/2019 vom 18.10.2019 (S. 51)