Gute Nacht, Tokio
Tokyo, nachts um eins. Schräge und weniger schräge Vögel sind unterwegs. Eine Filmrequisiteurin, eine Telefonseelsorgerin, ein Privatdetektiv, eine angehende Schauspielerin, ein Barkeeper. Man trifft sich, verpasst sich, träumt und erinnert sich. Im ›Blackbird‹ des jovialen Taxifahrers Matsui zum Beispiel, oder im ›Drehkreuz‹, einem von vier Frauen geführten Imbiss, der spätabends öffnet und morgens schließt. Der Mond bescheint die Stadt, und wenn nicht der Mond, dann die Neonlichter. Ein Episodenroman, der alle und alles verbindet und den Leser glücklich macht. Gute Nacht, Tokyo.
Deutsche Erstausgabe.
Atemlos durch die Nacht à la Jim Jarmusch
"Tokio bei Nacht ist auch nicht mehr das, was es einmal war", heißt es eingangs nicht gerade vielversprechend. Aber: Schwer vorzustellen, was früher noch alles möglich gewesen wäre. Die Typen, die da durchs Bild laufen und in nächtlichen Taxifahrten mit dem nachdenklichen Chauffeur lebhaft an Jim Jarmuschs "Night on Earth" erinnern, sind merkwürdig genug. Sie finden nichts Erstaunliches aneinander und ihren seltsamen nocturnen Beschäftigungen, wenn sich ihre Wege kreuzen: eine Requisiteurin, die die Marotten ihres Regisseurs pronto erfüllt; ein Detektiv, der Kinospätvorstellungen nach B-Movie-Auftritten seines Vaters abklappert; eine Telefonseelsorgerin, die als Krönung ihrer Tätigkeiten feierlich Zeremonien zur Entsorgung letzter Festnetzanlagen vornimmt. Ganz schön was los in Tokio by night!
Thomas Leitner in Falter 27/2022 vom 08.07.2022 (S. 26)
ISBN | 9783944751283 |
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Erscheinungsdatum | 11.04.2022 |
Umfang | 190 Seiten |
Genre | Belletristik/Erzählende Literatur |
Format | Hardcover |
Verlag | cass verlag |
Übersetzung | Katja Busson |