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Kurzbeschreibung des Verlags
Entwickeln Jugendliche mit Migrationshintergrund einen eigenen ästhetischen Sinn, wenn sie sich in den Kontexten von Selbstdarstellung, Jugendkultur und Web 2.0 bewegen? Wie berücksichtigen und aktualisieren sie dabei ihre Herkünfte und Traditionen und entwickeln einen eigenen (ästhetischen) Sinn oder Eigensinn? Was bedeutet dies im Spannungsfeld von Elternhaus, Peer-Group und Berufsbildung?
»Magische Ambivalenz – Visualität und Identität im transkulturellen Raum« zeigt die Hintergründe und Wirkungsweisen visueller Formen der Selbstrepräsentation von Jugendlichen in einem multikulturellen Umfeld. In den vielstimmigen Text- und Bildbeiträgen ist das Zusammenspiel von visuellen Verfahren der Forschung und Vermittlung mit ethnographischen Arbeitsweisen von zentraler Bedeutung. Dabei geht es immer auch um die Frage, wie gewonnenes Wissen in den Kontext der Sozialen Arbeit oder in die Berufs- und Bildungswelt übertragen werden kann: Zum Beispiel durch die Vermittlung von Hintergrundwissen oder durch die Darstellung von Anwendungsbeispielen.
Das coole Partybild auf sozialen Internetplattformen wie "netlog" befördert nicht unbedingt eine erfolgreiche Bewerbung in der Berufswelt. Junge Menschen mit Migrationshintergrund haben eine doppelte Hürde zu überwinden. Die fehlende Erfahrung und der unbekannte kulturelle Kontext machen es noch schwerer, das Selbstbild mit den Erwartungen der "neuen" Gesellschaft abzugleichen. Es ist eine interessante, mit viel Empathie aufbereitete Schweizer Studie, die die virtuelle Bildsprache der sogenannten "Secondos" untersucht. Einfach, aber relevant ist die Botschaft: Eine moderne Einwanderungsgesellschaft zeichnet sich durch den Willen aus, diese Jugendkultur zu verstehen. Nicht durch Repressionen gegen sie.
FALTER-Rezension 