Fünf Lektionen zum ›Fall‹ Wagner

160 Seiten, Taschenbuch
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Reihe TransPositionen
ISBN 9783037342206
Erscheinungsdatum 24.07.2012
Genre Philosophie/20., 21. Jahrhundert
Verlag DIAPHANES
Übersetzung Thomas Laugstien
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Kurzbeschreibung des Verlags



Der Name Wagner steht heute für den gefährlichen Größenwahn einer totalen Kunst. Zugleich ist der »Fall Wagner« nach wie vor nicht abgeschlossen. In einem kämpferischen Essay versucht Alain Badiou, die Mythen zu zerschlagen, die den Blick auf Wagners Schaffen verstellen und uns daran hindern, die eigentlich virulenten Fragen, mit denen uns seine Musik heute konfrontiert, zu erkennen.



Ausgehend von vier Kernproblemen der Wagner’schen Kunst – Mythos, Technologie, Totalisierung und Synthese – stellt Badiou die Frage nach der Rolle der Musik in Philosophie und Ideologie. Unsere Epoche stehe am Vorabend eines neuen »großen Gesamtkunstwerks«, warnt Badiou, und eben darum sei die kritische Hinterfragung von Wagners Schaffen unerlässlich für das Verständnis unserer Gegenwart.


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ISBN 9783037342206
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FALTER-Rezension

Warum der Rocker Richard Wagner ohne Erben blieb

Kirstin Breitenfellner in FALTER 20/2013 vom 17.05.2013 (S. 30)

Alain Badious Mutter war eine ­glühende Wagner-Verehrerin, und dank einer Einladung seines Vaters, des Oberbürgermeisters von Toulouse, reiste er bereits 1952, als 15-Jähriger, durch das zerbombte Deutschland nach Bayreuth. Bis jetzt hat der ­Philosoph – neben Slavoj Žižek der zweite Wagnerianer linker Prägung – noch nie über seine Jugendliebe ­geschrieben, der er bis heute treu blieb.
Der schmale Band mit fünf "Lektionen" rekapituliert den "Fall" Wagner, zu dessen Konstruktion nicht nur das theatralische Wesen des Schöpfers von Gesamtkunstwerken, sondern auch die Diskussion über Wagner beitrug, die spätestens seit Nietzsches "enttäuschtem Liebesgezänk" über den "alten Zauberer" ein Genre der Philosophie darstellt, in dem es schon bald nicht mehr nur um Wagner selbst, sondern auch um Musik an sich, Mythologie und das Theater ging.
Zur ästhetischen kam die politisch-ideologische Debatte, in der Wagner das klassische Beispiel einer negativen Figur abgab, die im Rückblick, nach dem Verbrechen von Auschwitz, umso monströser scheint.
Badiou referiert die bekannten Vorwürfe von Kitsch und Ästhetisierung der Politik bis zu Antisemitismus und (Proto-)Faschismus, nicht um sie zu widerlegen, sondern um das Werk Richard Wagners trotz alledem neu zu bewerten. Bei diesem handelt es sich aus Sicht des französischen Philosophen um eine große Kunst, die zwar zu Ende ist, aber sich sehr wohl dafür eignen könnte, eine Vorgabe für die Zukunft zu liefern.
Badiou zufolge ist Wagners Projekt deswegen von erstaunlicher Modernität, weil dessen Opern vom Gleichgewicht zwischen Macht und Ohnmacht handeln. Stets hat das Problem Vorrang vor der Lösung, konzentriert sich Wagners Werk doch auf die Personen und deren unlösbare innere Konflikte statt auf die Handlung.
Auf diese Weise steht es für eine "Größe ohne Totalität", einen neuen Stil, der zwar alle beeinflusst, aber – im Übrigen zu Badious Bedauern – keine Erben gefunden hat, obwohl Wagner Musik als identitätsstiftende Massenkultur miterfunden hat und so als Großvater des Rockkonzerts gelten darf.

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