Der Souveränitätseffekt

320 Seiten, Hardcover
€ 30.9
-
+
Lieferung in 7-14 Tagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
Reihe minima oeconomica
ISBN 9783037342503
Erscheinungsdatum 28.02.2015
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Verlag DIAPHANES
LieferzeitLieferung in 7-14 Tagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags


Wirtschaftskrisen bieten die Chance zur Realisierung des politisch Unbequemen, formulierte Milton Friedman einmal. Die Finanzkrise hat in ihrer jüngsten Zuspitzung zu einer unverkennbaren Krise des Regierens geführt, zu einer Notstandspolitik in der Grauzone zwischen Wirtschaft und Politik: Die Regierungsgeschäfte haben Expertenkomitees, improvisierte Gremien und ›Troikas‹ übernommen, deren Legitimation der Ausnahmefall ist.



Diese Entwicklung ist allerdings keineswegs neu. Wie Joseph Vogl in seinem neuen Buch zeigt, sind die Dynamiken des kapitalistischen Systems und des Finanzkapitalismus durch eine Ko-Evolution von Staaten und Märkten geprägt, in der sich wechselseitige Abhängigkeiten etablieren und verstärken. Vom frühneuzeitlichen Fiskus und dem Auftritt des privaten Financiers über die Entstehung von Zentralbanken hin zur Herrschaft von Finanzökonomie und »global governance« zeichnen sich Souveränitätsreservate eigener Ordnung ab, die autonom innerhalb der Regierungspraxis wirken und im Interesse privater Reichtumssicherung die Geschicke unserer Gesellschaften bestimmen: als ungenannte Vierte Gewalt im Staat.



Die aktuelle Dominanz von Finanzmärkten wird so als jüngste Spielart einer Ökonomisierung des Regierens begriffen, in der die Verschränkung von Machtausübung und Kapitalakkumulation informelle ›Souveränitätseffekte‹ erzeugt.


Mehr Informationen
Reihe minima oeconomica
ISBN 9783037342503
Erscheinungsdatum 28.02.2015
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Verlag DIAPHANES
LieferzeitLieferung in 7-14 Tagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Staatsstreich gegen den Staat

Wolfgang Zwander in FALTER 10/2015 vom 06.03.2015 (S. 23)

Im Jahr 2010 ist der Literaturwissenschaftler Joseph Vogl – für ihn selbst überraschend – mit dem Bestseller "Das Gespenst des Kapitals" berühmt geworden. Das Buch wurde gefeiert, weil es die Absurdität des Finanzkapitalismus aufzeigte. Nun veröffentlichte Vogl ein neues Werk, mit dem er an seinen damaligen Erfolg anknüpfen könnte.
Das Buch "Der Souveränitätseffekt" beschreibt ausführlich, wie abhängig die Nationalstaaten von den Finanzmärkten sind.
Der Jurist Carl Schmitt stellte einst die Definition auf, der Souverän sei immer der, der über den Ausnahmezustand bestimme. Diese Sichtweise trifft sich mit der These von Vogl, dass es den Finanzmärkten mittlerweile gelungen sei, eine Art Staatsstreich gegen die Politik zu betreiben. In der politischen Wirklichkeit sei heute nicht legitim, was das Volk wolle, sondern was die Märkte wollen würden.
Die Märkte seien heute in einer Position, in der sie ihre eigenen Risiken in Gefahren für alle anderen verwandeln würden.
"Marktrisken werden nach unten durchgereicht, und politische Entscheidungsmacht wandert von gewählten Regierungen ab", sagte Vogl im Spiegel. Und das sei nicht einmal eine neue Erscheinung, sondern das Ergebnis eines längeren Trends; Nationalbanken hätten etwa von jeher fern von demokratischer Kontrolle gearbeitet. Wer sich mit solchen Überlegungen genauer beschäftigen will, sollte zu Vogls neuem Buch greifen.

weiterlesen