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Kurzbeschreibung des Verlags
Mit die meistbejubelte und bekannteste unter den sogenannten Qualitätsserien, führt »Mad Men« (2007–2015) mitten ins Herz der US-amerikanischen Gesellschaft und Kultur der 1960er Jahre. Visuelle Kultur, Musik, Mode, Familienbild, Geschlechterverhältnisse, gesellschaftliche und politische Situation der Zeit werden auf geradezu unheimliche Weise lebendig. Der prototypische Aufstieg eines Werbegenies mit dunkler Vergangenheit zeichnet das Modell der Selbstperfektionierung nach, wie es zentral für den amerikanischen Traum ist. Dass ausgerechnet eine Werbeagentur den Dreh- und Angelpunkt bildet, entlarvt die angestrebten Ideale von Familie und persönlichem Glück als symbolische Fiktionen, mit denen die »Kreativszene« unentwegt das kollektive Begehren bedient. »Mad Men« ist ein Schlüsselroman auf DVD: individuelle Geschichte und Kommentar zur Lage der Nation, zeithistorisches Sittenbild, Zerrspiegel des Heute und nicht zuletzt eine intelligente Selbstreflexion über die Rolle des Fernsehens.
Die Diaphanes-Reihe zu TV-Serien, die uns durch Komaglotzen den Schlaf rauben, bietet eine theoretische Grundlage zur Erklärung der Sucht. Im Mittelpunkt von Elisabeth Bronfens Analyse zu „Mad Men“ steht natürlich der selbstsichere Creative Director Don Draper. Allein die Erklärung, dass in dessen demonstrativer Confidence schon begriffsgeschichtlich der Betrug mitschwingt, macht den Band lesenswert.
Elegant spürt Bronfen in Episodenanalysen Themen wie Rassismus, Sexismus und Krieg nach – Geistern, die die USA mitnichten in den 1960ern überwunden haben, wie der aktuelle Präsidentschaftswahlkampf beweist. Leider erschwert der Verzicht auf einen ausführlichen Verweisapparat den Zugang, das Vorwissen zu Bronfens Theoriequellen wird vorausgesetzt. Ergo: ein Handbuch für die kulturwissenschaftlich bewanderte Leserschaft zum Wiedersehen und Weiterdenken.