Karl Marx; Friedrich Engels: Gesamtausgabe (MEGA). Briefwechsel / Karl Marx / Friedrich Engels: Briefwechsel, Januar 1862 bis September 1864

1550 Seiten, Mehrteiliges Produkt
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ISBN 9783050049847
Sprache Englisch, Französisch, Deutsch
Erscheinungsdatum 15.05.2013
Genre Philosophie
Verlag De Gruyter
Beiträge von Hanno Strauß
Herausgegeben von Galina Golovina, Tat’jana Gioeva, Rolf Dlubek
LieferzeitLieferbar in 11 Tagen
HerstellerangabenAnzeigen
Walter de Gruyter GmbH
Genthiner Straße 13 | DE-10785 Berlin
productsafety@degruyterbrill.com
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Kurzbeschreibung des Verlags

Der umfangreiche Band enthält 425 Briefe, davon 112 Briefe zwischen Marx und Engels, 37 von ihnen an dritte Personen gerichtete und 278 an sie adressierte Briefe. Von den Briefen Dritter werden 221, also die Mehrzahl der in diesem Band dargebotenen Dokumente, erstmals oder (zehn Briefe) erstmals in der Originalsprache bzw. vollständig veröffentlicht. Die Briefe zeichnen ein intensives Bild der Reaktion von Marx und Engels auf die zeitgenössischen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Große Aufmerksamkeit schenken sie dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Vor allem 1862, als Marx in seinen Korrespondenzen der Analyse der Vorgänge in den USA Vorrang einräumte, verständigen sie sich darüber laufend. In Europa galt ihr Interesse dem Heeres- und Verfassungskonflikt in Preußen sowie dem Krieg um Schleswig und Holstein 1864. Vom polnischen Januaraufstand 1863 erwarteten sie kurzzeitig gar den Beginn einer neuen europäischen Revolution. Die Korrespondenz zeigt ihre leidenschaftliche Parteinahme für den polnischen Freiheitskampf und gibt Aufschluss über die Broschüre, die Marx und Engels hierzu abfassen wollten. Insgesamt dokumentieren die Briefe oft zugespitzter als in gleichzeitigen Veröffentlichungen ihre politischen Erwägungen, die erörterten Meinungsverschiedenheiten und auch Gedanken, die in ihren Publikationen keinen Niederschlag gefunden haben. Zudem geben sie Einblick in die Arbeit von Marx, hauptsächlich an dem ökonomischen Manuskript 1861–1863, eine wichtige Phase der Entstehung seiner ökonomischen Theorie. Bei einem gewichtigen Teil der Korrespondenz zwischen Marx und Engels handelt es sich um intime Privatbriefe, die in dieser Dichte selten überliefert sind. So fällt in diese Zeit die Einstellung der Briefkontakte zu Ferdinand Lassalle im Jahre 1863 – fortan sollten Marx und Engels nur noch über ihn, aber nicht mehr mit ihm kommunizieren – sowie das kurzzeitige Zerwürfnis zwischen Marx und Engels. Grund war Marx’ unsensible Reaktion auf den Tod von Engels’ Lebensgefährtin Mary Burns, in Anbetracht seiner eigenen finanziellen Misere. Es ist dies wohl der einzige dokumentierte ernsthafte Konflikt zwischen beiden.

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ISBN 9783050049847
Sprache Englisch, Französisch, Deutsch
Erscheinungsdatum 15.05.2013
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FALTER-Rezension

15 Regalmeter für die Revolution

Rudolf Walther in FALTER 40/2013 vom 04.10.2013 (S. 22)

Viele Schriften von Marx und Engels sind uneditiert. Ein Mammutprojekt soll das ändern. Nun ist ein neuer, fulminanter Briefband erschienen

MEGA2 ist kein Gag von Werbefritzen, sondern das Kürzel für die zweite Version der "Marx-Engels-Gesamtausgabe", die 1972 in der DDR begonnen wurde und seit 1990 von der "Internationalen Marx-Engels-Stiftung" fortgesetzt wird.
Die Berliner Akademie koordiniert und verantwortet die Editionsarbeit der in internationaler Kooperation erarbeiteten Bände. Begonnen hat das Editionsunternehmen in den 1920er-Jahren in der Sowjetunion. Der führende Kopf der ersten, auf 40 Bände geplanten MEGA war David Rjasanow (1870–1938). Unter seiner Leitung erschienen ab 1927 elf Bände.
Diese erste MEGA endete tragisch: Stalin befahl 1935 den Abbruch des Vorhabens, weil die radikalen Frühschriften von Marx nicht ins spießerhafte Korsett des "Marxismus-Leninismus" passten. Der Diktator ließ Rjasanow verhaften und am 21. Jänner 1938 hinrichten. Andere Mitarbeiter verschwanden in Stalins Gulag.
Zu DDR-Zeiten erschienen am Institut für Marxismus-Leninismus die ersten Bände der MEGA2. Die Edition hatte einen so guten wissenschaftlichen Ruf, dass die Arbeit daran nach 1989 nicht abgewickelt wurde. Bislang erschien die Hälfte der 114 Doppelbände (Text- und Kommentarband) – rund 15 Regalmeter. Soeben kam der zwölfte von 35 allein in der Abteilung "Briefe" geplanten Bände heraus. Im Unterschied zur Marx-Engels-Werkausgabe (MEW) drucken die 35 Briefbände der MEGA2 nicht nur die Briefe von Marx und Engels an ihre Briefpartner, sondern auch deren Briefe an die beiden.

Die Ehefrau wünscht sich ins Grab
Der vorliegende zwölfte Band enthält auf 1529 Seiten die Briefe aus dem Zeitraum vom Jänner 1862 bis zum September 1864 und den wissenschaftlichen Apparat dazu. 425 Briefe von und an Marx und Engels kommen darin vor, 278 Briefe stammen von Dritten, und die meisten davon liegen jetzt erstmals gedruckt vor.
Der Kommentarband enthält die Überlieferungsgeschichte der Dokumente, sachdienliche Erläuterungen und Kommentare sowie sieben Register und Verzeichnisse, die das riesige Material erschließen. Das Jahr 1862 war für Marx und seine Familie eines schlimmster Not. Am 18. Juni 1862 schrieb Marx an Engels: "Meine Frau sagt mir jeden Tag, sie wünschte, sie läge mit den Kindern im Grab, und ich kann es ihr wahrlich nicht verdenken, denn die Demütigungen, Qualen und Schrecken, die in dieser Situation durchzumachen sind, sind in der Tat unbeschreiblich."
Marx verlor in diesem Jahr mit der New York Tribune (damals die größte amerikanische Zeitung) und mit der Wiener Presse seine beiden wichtigsten Einnahmequellen. Vor dem Armenhaus rettete die Familie einzig der großzügige Freund Friedrich Engels, ein kleines Erbe von Marx' Mutter und das Vermächtnis des Kommunisten Wilhelm Wolf.
In die Jahre 1862/64 fallen als wichtige politische Ereignisse, die Marx und Engels laufend kommentieren, der Amerikanische Bürgerkrieg, die Einigung Italiens, der polnische Aufstand, der Verfassungskonflikt in Preußen und der Deutsch-Dänische Krieg um Schleswig. Die Gründung des "Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins" durch Ferdinand Lassalle am 23. Juni 1863 beurteilten Marx und Engels zunächst eher skeptisch, vor allem, weil sie ein Zusammenspiel Lassalles mit Bismarck – auf Kosten des bürgerlichen Liberalismus – befürchteten. Nach Lassalles Tod bei einem Duell korrigierten sie ihr Urteil.

Marx bewunderte Abraham Lincoln
Ein zentrales Thema der Briefe bildet Marx' Arbeit an der "Kritik der politischen Ökonomie", deren erster Band 1867 als Band eins des "Kapitals" erschien. "Die Reinschrift des Sau-Buchs" (Marx) bereitete dem Autor enorme Schwierigkeiten und die Niederschrift nahm unter der Hand den Charakter eines neuen Entwurfs an.
Das politisch herausragende ­Ereignis war der Amerikanische Bürgerkrieg (1861–
1865). Engels kommentierte diesen Krieg als Militärfachmann ebenso wie den Deutsch-Dänischen Krieg. Marx interpretierte den Bürgerkrieg in den USA politisch als "Kampf zweier sozialer Systeme, des Systems der Sklaverei und des Systems der freien Lohnarbeit". Marx bewunderte Abraham Lincoln und sah im Dekret zur Abschaffung der Sklaverei "das bedeutendste Aktenstück der amerikanischen Geschichte seit der Begründung der Union". Für jede wissenschaftliche Beschäftigung mit Marx ist die MEGA2 unentbehrlich.

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