Inside Facebook

Die hässliche Wahrheit
384 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783100000668
Erscheinungsdatum 13.07.2021
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag S. FISCHER
Übersetzung Henning Dedekind, Marlene Fleißig, Frank Lachmann, Hans-Peter Remmler
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S. Fischer Verlag GmbH
Hedderichstraße 114 | DE-60596 Frankfurt am Main
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Kurzbeschreibung des Verlags


Hierbei handelt es sich um eine Vorabmeldung. In Kürze werden wir an dieser Stelle ausführliche Inhaltsbeschreibungen zur Verfügung stellen.


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FALTER-Rezension

Zwischen Meinungsfreiheit und Verschwörung

Ulrich Rüdenauer in FALTER 42/2021 vom 20.10.2021 (S. 38)

Medien: Sheera Frenkel und Cecilia Kang sprachen mit 400 Insidern über die fragwürdigen Praktiken von Facebook

Vor einer Weile hat das Weiße Haus einen Mitschuldigen für die sinkende Impfbereitschaft ausfindig gemacht: Facebook. Die über die soziale Plattform verbreiteten Falschinformationen und Verschwörungstheorien sorgten mit dafür, dass auch in den USA die Infektionen mit Covid-19 wieder drastisch zunehmen, war sich die Regierung sicher. Soziale Medien wie Facebook würden Menschen umbringen, sagte Joe Biden ziemlich unverblümt. Daraus sprach eine generelle Frustration, ein Unbehagen, das der Internetriese Facebook seit Jahren nährt. Entgegen allen Beteuerungen seines Gründers Mark Zuckerberg wurden die mit dem Unternehmen in Verbindung gebrachten Missstände nie ernsthaft angegangen. Wie Facebook die Welt auch zum Schlechten verändert, auf Vorwürfe reagiert und zur Destabilisierung ganzer politischer Systeme beiträgt – das zeigt nun eindrucksvoll das Buch zweier investigativer Journalistinnen der New York Times.

Sheera Frenkel und Cecilia Kang haben sich jahrelang mit den Praktiken von Facebook auseinandergesetzt, Interviews mit 400 Insidern geführt, die Rolle von Co-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg genau ins Visier genommen. Es ist ein intimer Einblick in einen Konzern, dessen Geschäftsmodell auf Transparenz basiert und der doch wie kaum ein zweiter versucht, interne Vorgänge vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

Was Facebook heute dank Zuckerberg und seiner rechten Hand Sheryl Sandberg ist: ein gieriges Wesen, das alle von seinen Nutzern freiwillig gelieferten Daten in Geld verwandelt. Keiner der unzähligen Skandale scheint diese rund laufende Maschine ins Stocken zu bringen: Datenleaks, die Einflussnahme Russlands auf die Präsidentschaftswahl 2016 durch auf Facebook geschaltete Anzeigen zeigen, die fortwährende Verbreitung „alternativer Fakten“, der Cambridge-Analytica-Skandal oder der verheerende Völkermord an den Rohingya in Myanmar, der durch ungefilterte Hassposts auf Facebook entscheidend forciert wurde.

Sicherheitsbedenken stehen stets an zweiter Stelle. An erster kommt Zuckerbergs Credo, die User an das Medium zu binden und durch den Newsfeed und bestimmte Angebote dafür zu sorgen, dass sie so viel Zeit wie möglich auf der Seite verbringen. Die Verweildauer sorgt für den enormen Profit. Erst wenn Protest überhandnimmt, reagiert die Geschäftsführung – mit beschwichtigenden Worten und Versprechungen, die selten eingehalten werden. Die Meinungsfreiheit sei die oberste Richtlinie, betont Zuckerberg immer wieder. „Facebook hatte wieder und wieder die Möglichkeit, das Richtige zu tun“, sagt der Menschenrechtler Matthew Smith, „aber sie taten es nicht. Nicht in Myanmar. Sie hatten die Wahl und entschieden sich dafür, nicht zu helfen.“

Weil das so ist, wurden in den letzten ­Jahren Forderungen laut, den Konzern zu zerschlagen. Besonders hart traf Zuckerberg ein Artikel in der New York Times, in dem der Facebook-Mitbegründer Chris Hughes genau das schrieb: „Mark war Facebook, und Facebook war Mark. Und solange er das Sagen hatte, gab es nur eine Lösung für die zahllosen Probleme der Firma: Die Regierung musste sich einschalten und das Unternehmen in mehrere Einzelteile zerlegen.“

Dieses Szenario ist nicht vom Tisch. Es ist der Albtraum schlechthin für den Kontrollfreak Zuckerberg. Liest man Frenkels und Kangs „hässliche Wahrheit“ über Facebook, könnte die Zerschlagung allerdings der einzige Schritt sein, um die Machtkonzentration des Unternehmens zu brechen. Dass das allerdings den Geist zurück in die Flasche drängen wird, bezweifeln auch die beiden skrupulös recherchierenden, scharfsinnigen Journalistinnen: „Selbst wenn die Regulierungsbehörden oder Zuckerberg selbst eines Tages beschließen sollten, das Facebook-Experiment zu beenden, wird die Technologie, die sie auf uns losgelassen haben, weiterbestehen.“ Alle, die sich in der schönen neuen Welt sozialer Medien bewegen, sollten „Inside Facebook“ lesen.

Und beim nächsten Besuch auf Facebook zumindest darüber nachdenken, was sie mit Mark Zuckerberg teilen wollen.

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