Golo Mann

Biographie
560 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783100432001
Erscheinungsdatum 11.03.2009
Genre Sachbücher/Kunst, Literatur/Biographien, Autobiographien
Verlag S. FISCHER
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S. Fischer Verlag GmbH
Hedderichstraße 114 | DE-60596 Frankfurt am Main
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Kurzbeschreibung des Verlags



Golo Mann neu entdecken!

Golo Mann – berühmter Sohn, Emigrant, Gelehrter und scharfsinniger Analytiker im politischen Spannungsfeld zweier Kontinente.

Zu Beginn des krisengeschüttelten 20. Jahrhunderts hineingeboren in eine der prominentesten Familien dieser Zeit, aufgewachsen in der Weimarer Republik, war er ein früher Kritiker des Nationalsozialismus. Die Emigration führte ihn über Frankreich und die Schweiz in die USA. Nach seiner zögerlichen Rückkehr nach Europa folgte mit dem »Wallenstein« und der »Deutschen Geschichte« die späte Anerkennung des Historikers, der sich bis zu seinem Tod 1994 kontrovers und unabhängig in die Geschicke der Bundesrepublik einmischte.


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FALTER-Rezension

Stephan Steiner in FALTER 15/2009 vom 08.04.2009 (S. 18)

Für kaum einen zweiten deutschen Intellektuellen wurde sein später Ruhm derart zum Fluch wie für den Historiker Golo Mann: Noch zu Lebzeiten wurde er von Kritikern als unzuordenbarer Vielschreiber, politischer Reaktionär und wissenschaftlich Unzeitgemäßer abgetan. Schuldlos war er an diesen Einschätzungen nicht, als Summe eines vielfältigen und höchst widerspruchsvollen Lebens sind sie jedoch unhaltbar. Besonders in den 1950er- und 1960er-­Jahren gehörte Mann nämlich zu den Vorreitern moderner gesellschaftlicher Positionen: Unbelastet vom Nationalsozialismus trat er für eine neue, pragmatische Ostpolitik ein, unterstützte den Reformwillen der oppositionellen SPD und öffnete sich der Sozialgeschichte.
Mann war ein Zerrissener, gebeutelt zwischen Aggression gegen die und Identifikation mit der Abstammung aus dem Thomas-Mann-Clan; ein Homosexueller, der von "coming-out" nichts hielt, aber dennoch immer wieder von der "feinen" Gesellschaft an seine sexuelle Orientierung erinnert wurde; ein Emigrant, der sich erst nach mehreren Versuchen wieder in Deutschland einleben konnte und dem man seine Unzugehörigkeit deutlich spüren ließ; ein oft ungerechter und aufbrausender Melancholiker, den nur die pharmazeutische Industrie über seine tiefen Depressionen rettete; ein brillanter Stilist, den aber gerade seine literarische Begabung im Kreis der reinen Forschung verdächtig machte.
Tilmann Lahme (Jg. 1974 und u.a. für das Feuilleton der FAZ tätig) hat eine sorgfältige und empathische Biografie Golo Manns verfasst, die Intima ebenso meidet wie sie öffentliche Rollen kenntnisreich bespricht. Besonders die Auseinandersetzung um Manns akademische Karriere ist ein Lehrstück über die Kleingeisterei von Institutionen, aber leider auch über die Untergriffigkeit der Zukurzgekommenen. Mann eroberte schließlich einen Platz als gesellschaftlicher Repräsentant, auf dem er sich dann aber selbst nur bedingt wohlfühlte. Selbstironisch bezeichnete er sich mit einem Ausdruck Bismarcks einmal als "Phrasen-Gießkanne". Dass dies, wenn überhaupt, nur für seine späten Jahre zutrifft, stellt Lahmes Biografie eindrucksvoll unter Beweis.

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