Ich werde die Welt nie wiedersehen

Texte aus dem Gefängnis
176 Seiten, Hardcover
€ 12.4
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ISBN 9783103974256
Erscheinungsdatum 26.09.2018
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Biographien, Autobiographien
Verlag S. FISCHER
Übersetzung Ute Birgi-Knellessen
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S. Fischer Verlag GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags


»Ich werde die Welt nie wieder sehen. Ich werde nie wieder den Himmel ohne den Rahmen sehen, den die Wände des Gefängnishofes bilden.«

Am 16. Februar 2018 wurde der große türkische Intellektuelle Ahmet Altan in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt. Altan ist einer der wichtigsten, mutigsten Journalisten der Türkei, der immer offen gesagt hat, was er denkt. Ihm wird vorgeworfen, »unterschwellige Botschaften« über den Putschversuch im Jahr 2016 verbreitet zu haben.
Im September 2018 ist im S. Fischer Verlag »Ich werde die Welt nie wieder sehen. Texte aus dem Gefängnis« erschienen. Es ist eine beeindruckende Sammlung teilweise sehr persönlicher, fast philosophischer Texte, in denen Altan auf eindringliche Weise über Freiheit, sein Leben im Gefängnis und die politische Situation in der Türkei schreibt. Ein eindrucksvolles Buch und wichtiges Zeugnis. Zum Erscheinen jährte sich seine Verhaftung zum zweiten Mal, denn seit dem 23. September 2016 sitzt er in Untersuchungshaft.

Im November 2019 wurde Ahmet Altan in Abwesenheit mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet.


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ISBN 9783103974256
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FALTER-Rezension

Ein Manifest des Widerstands

Stefanie Panzenböck in FALTER 46/2018 vom 16.11.2018 (S. 25)

„Ich rauche nur, wenn ich nervös bin“, sagt der türkische Schriftsteller Ahmet Altan und lehnt die Zigarette ab, die ihm ein Polizist auf dem Weg in die Untersuchungshaft anbietet. Dieser Satz, der erst in der Situation der Ohnmacht und Ungewissheit seine Bedeutung erlangt, ist eine Entscheidung. Was auch immer Altan, den weltoffenen Intellektuellen, in Recep Tayyip Erdoğans Kerkern erwartet, er wird das Regime enttäuschen. Er wird nicht denunzieren, er wird nicht in Panik verfallen, er wird sich nicht unterwerfen.

Von diesem Kampf erzählt Altan in seiner Textsammlung „Ich werde die Welt nie wiedersehen“. Deshalb ist der Titel auch nicht ein Ausdruck von Resignation. Altan weiß, dass er dem Gefängnis nicht entkommen kann, in seiner geistigen Freiheit beschränken lässt er sich nicht. „Bis heute bin ich noch nie im Gefängnis aufgewacht“, richtet er den Lesern aus.

Altan, einer der wichtigsten Schriftsteller der Türkei, wurde kurz nach dem Putschversuch im Juli 2016 gemeinsam mit seinem Bruder Mehmet, einem Volkswirt, verhaftet. Ihnen wurde vorgeworfen, im Fernsehen unterschwellige Botschaften bezüglich des geplanten Umsturzes verbreitet zu haben.

Mittlerweile wurde Altan zu lebenslanger Haft unter erschwerten Bedingungen verurteilt. Es ist nur eine der erschütternden Wiederholungen in der Geschichte der Familie. Schon Altans Vater wurde als Regimekritiker nach einem Militärputsch verhaftet (und auch er übte sich in Gelassenheit und bot den Polizisten bei seiner Verhaftung Tee an). Als die Brüder sodann der Verhandlung beiwohnten, trugen sie beide einen Anzug in dunkelblauer Farbe. Eine Zeitung verbreitete das Gerücht, sie würden dadurch eine geheime Botschaft verbreiten. „Alles auf der Welt verändert sich, nur Dummheit und Gemeinheit bleiben immer gleich“, schreibt Altan.

Er formuliert klar, in kurzen Sätzen und großer Ruhe. „Ich werde die Welt nie wiedersehen“ ist ein Manifest des Widerstands und der Lebensbejahung.

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