Ein österreichischer Don Juan

Roman
270 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783200042599
Erscheinungsdatum 07.12.2015
Genre Belletristik/Hauptwerk vor 1945
Verlag DVB Verlag
Covergestaltung von Leandra Eibl
Vorwort Albert C. Eibl
Herausgegeben von Johann Sonnleitner
Nachwort von Johann Sonnleitner
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Kurzbeschreibung des Verlags

Marta Karlweis‘ 1929 erstmals erschienener Roman entlarvt auf psychologisch raffinierte Weise die Heuchelei und moralische Doppelbödigkeit der herrschenden Schichten zur Zeit der ausgehenden Habsburgermonarchie: Der wohlhabende Wiener Baron Erwein von Raidt ist ein Frauenheld, wie er im Buche steht. Sein Verhältnis mit der schönen Witwe Löwenstein lässt er schnell fallen, als er ihrer bezaubernden 21-jährigen Tochter Cecile begegnet. Nachdem diese schwanger wird, bricht er auf der Stelle den Kontakt zu ihr ab. Um sich selbst zu schützen, verkuppelt er sie mit einem nichtsahnenden deutschen Industriellen. Als die junge Cecile endlich den wahren Charakter Erwein von Raidts durchschaut, ist sie bereits unheilbar krank. Für den einstigen skrupellosen Frauenhelden und Bonvivant vergehen die Jahre weiter mit Liebesabenteuern, Verführungen und Eroberungen – bis ihn schließlich seine letzte Geliebte verwandelt und zu ihrem hörigen Sklaven macht.


"Erzählt wird darin scharfsinnig und spitzzüngig ein Reigen der Lieblosigkeiten vor dem Hintergrund der letzten Jahrzehnte der Habsburgermonarchie. Dieser Abgesang auf die gar nicht so gute alte Zeit erinnert ein wenig an Joseph Roth, mehr aber noch an den gegen Nostalgie resistenteren Ödön von Horváth. Kunstvoll verwoben hat die Autorin in diesem Sittenbild jede Menge bitterböse Geschichten aus der Wienerstadt."

– Franz Haas, Der Standard

"Es ist ein Abgesang auf die vermeintlich heile Welt von gestern, den Marta Karlweis hier anstimmt – ein glänzend geschriebener, bitterböser Roman, der die Wiederentdeckung der Autorin und ihres Werks befeuern sollte."

– Michael Omasta, Der Falter

"Marta Karlweis ist nach Maria Lazar die zweite Autorin, die man dank des Verlags 'Das vergessene Buch' wiederentdecken kann. [...] eine röntgenscharfe Charakterstudie"

– Florian Welle, Süddeutsche Zeitung

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ISBN 9783200042599
Erscheinungsdatum 07.12.2015
Genre Belletristik/Hauptwerk vor 1945
Verlag DVB Verlag
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Vorwort Albert C. Eibl
Herausgegeben von Johann Sonnleitner
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FALTER-Rezension

Ein Abgesang auf die heile Welt von gestern

Michael Omasta in FALTER 11/2016 vom 18.03.2016 (S. 6)

Die Neuauflage ihres Romans „Ein österreichischer Don Juan“ ist ein guter Anlass, Marta Karlweis (1889–1965) wiederzuentdecken

Erwein von Raidt ist ein affektierter, gefühlskalter Frauenheld. Sein größter Stolz ist seine imposante Trophäensammlung („ein linker Schuh von jeder Frau, die er ‚ausgezeichnet gekannt hat‘“), sein größtes Plaisier, im Leben seiner Freunde und vielen Bekanntschaften herumzufuhrwerken. So auch in dem seines Mündels Cecile, der eigentlichen Hauptfigur des Romans „Ein österreichischer Don Juan“.

Die feingeistige Cecile ist ein leichtes Opfer. Sie wohnt in einer Zimmer mit der unguten Tant’ Melanie zusammen, einer ehemaligen Handarbeitslehrerin, und steht unter der Kuratel ihrer Mutter, der verwitweten Hofrätin Löwenstein, die sie meist nur „Judenmädel“ nennt und noch immer so schlank ist, „dass man ihr die Herzlosigkeit an den Hüften ablesen“ kann.
Cecile also wird schwanger, bringt einen Sohn zur Welt, der sofort zur Adoption freigegeben wird, und Raidt verkuppelt die junge Frau mit dem grundsoliden Herrn Gustav Perglas, der vergebens auf ihre Zuneigung hofft. Es folgt ein typisches Frauenschicksal – lieblose Ehe und zwei Töchter inklusive –, zumal eines mit brutalem, allzu frühem Ende. Cecile erkrankt an Krebs, „sie hustete, sie schmolz von innen verzehrt in sich zusammen“.
Der 1929 zuerst erschienene Roman ist ebenso gründlich in Vergessenheit geraten wie seine Autorin. Marta Karlweis (1889–1965), aus Wien gebürtig, veröffentlicht mit Mitte 20 ihre ersten Erzählungen und lässt im Übrigen nichts anbrennen. Sie ist bereits zweifache Mutter und hat ihre erste Ehe so gut wie hinter sich; in zweiter heiratet sie Jakob Wassermann. Nach dem Tod des Bestsellerautors 1934 übersiedelt sie mit ihrem gemeinsamen Sohn in die Schweiz, studiert bei C.G. Jung, sattelt auf Psychoanalyse um und emigriert schließlich weiter nach Kanada.

Karlweis selbst tritt als Ich-Erzählerin auf. Als sie Erwein Raidt, den sie bisher vor allem von Berichten ihrer Eltern her kannte, nach Jahren wiedersieht, ist sein Titel „von“ schon Geschichte und gehört Karlsbad, der Ort dieser zufälligen Begegnung, längst nicht mehr zu Österreich.
Es ist ein Abgesang auf die vermeintlich heile Welt von gestern, den Marta Karlweis hier anstimmt – ein glänzend geschriebener, bitterböser Roman, der die Wiederentdeckung der Autorin und ihres Werks befeuern sollte.

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