Douce France?
Der Beitrag der aus Österreich oder den Nachfolgestaaten der "Donaumonarchie" geflohenen Musikschaffenden zum Musikleben Frankreichs, die Akzeptanz oder Ablehnung, die ihnen von der Bevölkerung entgegen gebracht wurden, Internierung, Deportation, Widerstand oder weitere Flucht, Kulturtransfer und -rücktransfer werden an Hand individueller Schicksale erstmals untersucht und mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Abbildungen unterlegt.Arnold Schönberg, Emmerich Kálmán, Marcel Rubin, Erich Zeisl, Bruno Walter, Lotte Schöne, Kurt Blaukopf, Karl Farkas, Fritz Spielmann, Lili Palmer, Josef Beer, Joseph Kosma, Norbert Glanzberg, Max Deutsch, Paul Arma, Eric-Paul Stekel und Adolphe Sibert - sie alle gehörten zu den Musikschaffenden, die ab 1933 für kurze oder längere Zeit in Frankreich Zuflucht vor dem Nationalsozialismus suchten. In weit höherem Ausmaß als bisher angenommen war Frankreich ein Zentrum des Musik-Exils.
Auch Frankreich war kein sicherer Hafen. Wer vor den Nazis fliehen musste, fand zunächst zwar oft Aufnahme, war aber weder vor fortgesetzter Flucht noch vor der Deportation gefeit. Der vorliegende Band zeichnet die persönlichen Lebenswege von Betroffenen aus Österreich und Deutschland nach. Der französische Schriftsteller André Gide, der die neu angekommenen Künstler 1933 noch damit begrüßte, für Begabung gebe es keinen Einfuhrzoll, stand wenige Jahre später auf verlorenem Posten, als die ersten "Lager für unerwünschte Ausländer" errichtet wurden.
Fritz Trümpi in Falter 38/2008 vom 19.09.2008 (S. 22)
ISBN | 9783205777731 |
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Erscheinungsdatum | 22.04.2008 |
Umfang | 496 Seiten |
Genre | Musik/Musikgeschichte |
Format | Hardcover |
Verlag | Böhlau Verlag |
Herausgegeben von | Michel Cullin |
Herausgegeben von | Karin Wagner, Laure Schnapper, Thomas Aigner, Eduard Melkus, Pascal Huynh, Stefan Drees, Hubert Pfoch, Albrecht Betz, Heinz Lunzer, Hartmut Krones, Primavera Driessen Gruber |