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Kurzbeschreibung des Verlags
Eine ernüchternde Diagnose. Ein erhellender Ausblick. Der Niedergang der Politik. Und wie es anders gehen könnte: Politiker sind unten durch. Kein Berufsstand in Europa gilt in Umfragen als weniger glaubwürdig. Kein Wunder. Diejenigen, die es nach oben schaffen, sind nicht immer die fähigsten Köpfe, denn die Ochsentour auf der Parteien-Karriereleiter dauert viele Jahre. Quereinsteiger sind keine Alternative. Ihnen fehlen Erfahrung und Wissen um politische Sachzwänge und Spielregeln. Die Verführungen des Politiker-Berufes sind zahlreich: Selbstverliebtheit und die Sucht nach Ruhm locken nicht nur gefestigte und integre Charaktere an. Der Preis der Macht ist hoch: Terminstress und Verlust der Privatsphäre münden oft in Abgehobenheit, Erschöpfung oder Zynismus. Auch nicht das, was man von einem „guten“ Politiker erwartet. Was also tun? Matthias Strolz, Politik- und Organisationsberater mit systemischem Ansatz, zeigt nach dieser ernüchternden Diagnose Wege auf, wie Politiker zu dem werden, was sie sein sollten: Persönlichkeiten mit einer tief wurzelnden Mission, mit ehrlichem Engagement und tatkräftiger Zuversicht, die zudem in der Lage sind, dies überzeugend zu vermitteln. Ein kühnes Ziel und eine anspruchsvolle Herausforderung.
In "Warum wir Politikern nicht trauen" unternimmt der Organisations- und Politikberater Matthias Strolz den lobenswerten Versuch einer systemischen Analyse des Politikbetriebs. Seine Erklärungsversuche setzen im Parteienalltag an, in der begleitenden Öffentlichkeitsmaschinerie – und sie versuchen auszuloten, was im Spannungsfeld zwischen diesen Systemen und der einzelnen politischen Persönlichkeit passiert. Am Schluss entwickelt er die Schlüsselfigur des "politischen Entrepreneurs", des tatkräftigen Umsetzers mit einer Vision. Wie so oft, wenn Berater Lösungen unterbreiten, hat auch das etwas Reißbretthaftes.
Es sind die vielen kleinen Beobachtungen, die Strolz aus seinem Berufsalltag einstreut, die sein Buch trotzdem sehr lesenswert machen. Etwa, wenn er die ehemalige ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky erzählen lässt, wie sie am Morgen des 9. Jänner 2007 frühmorgens einen Anruf des neu gekürten ÖVP-Chefs Wilhelm Molterer erhielt, der ihr ankündigte, sie zur Ministerin berufen zu wollen. Sie tippte eher darauf, dass es sich um den "Ö3-Callboy" handelte.
Oder wenn er die Arbeitssituation in einem Ministerbüro schildert. "Kaum eine Besprechung mit einem Spitzenpolitiker, die nicht durch einen Anruf unterbrochen wird. Im Augenwinkel hat er stets den Nachrichtendienst auf seinem Bildschirm und im Gepäck die abzuarbeitende Tagesmappe voller Ausdrucke. Seine Mitarbeiter, die ihn vor allzu viel schützen sollen, sind (...) der fleischgewordene Informationsoverload. (...) Ein 15 Minuten durchgängig ungestörtes Gespräch mit einem Ministersekretär ist im Jahr 2010 nahezu unmöglich."
Strolz erzählt auch folgende Begebenheit: Der Grüne Christoph Chorherr und SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sollten im Rahmen eines Workshops beim Forum Alpbach ihr System mit Filzbausteinen nachbauen. Was kam heraus? Ein Dschungel.