Leben eines Grenzgängers

Erinnerungen. Aufgezeichnet im Gespräch mit Zsófia Mihancsik
256 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783218008648
Erscheinungsdatum 01.03.2013
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Biographien, Autobiographien
Verlag Kremayr & Scheriau
Übersetzung Ernö Zeltner
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Kurzbeschreibung des Verlags

Paul Lendvai, der international renommierte Osteuropa-Experte und Publizist, blickt zurück auf ein aufregendes Leben zwischen Ost und West: Die Jahre der Verfolgung als jüdischer Jugendlicher im Budapest der Vierzigerjahre, nur mit Glück entging er der Deportation nach Auschwitz, die Zeit des Berufsverbots und der Internierung als „politisch Unzuverlässiger“ Anfang der Fünfzigerjahre in Ungarn, die Geschichte seiner aufregenden Flucht 1956 über Prag und Warschau nach Wien, das Schreiben unter Pseudonym in den ersten Jahren in Österreich, um seine in Ungarn verbliebene Mutter zu schützen, sein beeindruckender Weg zum international bekannten Journalisten und weltweit anerkannten Osteuropa-Experten, Anekdoten aus dem Arbeitsalltag eines politischen Journalisten, Ansichten und Einsichten über sein Vaterland Ungarn und seine zweite Heimat Österreich, Geschichte und Geschichten aus der Politik dieser Länder, die Verleumdungskampagnen und Drohungen ungarischer Nationalisten gegen ihn wegen der schonungslosen Analyse in seinem letzten Ungarn-Buch und auch Persönliches und Privates aus Paul Lendvais Familienleben.

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ISBN 9783218008648
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FALTER-Rezension

Instruktives Leiden an einem Land: Paul Lendvais Ungarn

Armin Thurnher in FALTER 24/2013 vom 14.06.2013 (S. 18)

Im Gespräch mit einer jungen ungarischen Kollegin durchmisst Paul Lendvai sein spannendes Leben und erklärt uns nebenbei sein Land

Paul Lendvai ist ein gebildeter und souveräner Publizist, also eine in Österreich seltene Erscheinung. Vor mehr als 50 Jahren floh er aus dem kommunistischen Ungarn und baute sich in Wien eine neue Existenz auf. Er wurde zum Korrespondenten angesehener Zeitungen, zum Beispiel der Financial Times. Er interviewte die Großen seiner Zeit, von Clinton bis Kissinger, stand mit den Größen der österreichischen Politik auf vertrautem Fuß, allen vor­an mit Bruno Kreisky, leitete die Osteuropa-Redaktion des ORF, schrieb und schreibt zahlreiche Bücher und seine Kolumne im Standard.
Sein Horizont umfasst die europäische Politik, speziell naturgemäß sein Heimatland Ungarn und den Raum der sogenannten Beitrittsländer. Zu Ungarn pflegt Lendvai­ heute intensivere Beziehungen als in den Jahrzehnten zuvor. Das ist wohl seiner Frau Zsóka geschuldet, mit der er gemeinsam den kleinen, aber feinen Nischen-Literaturverlag aufbaut.
In Ungarn ist Lendvai heute eine populäre Figur, aber auch Ziel von Attacken rechter Hetzer, was durchaus die Regierungspartei mit einschließt. Lendvais neuestes, inzwischen 16. Buch ist ein Interviewband; der Journalist wird selbst zum Interviewten. Aber er wechselt nicht die Seiten: Er bleibt der Beobachter, auch wenn er die insistierenden Fragen der jungen Journalistin Zsófia Mihancsik beantwortet. Sie publiziert auf der Website Galamus.hu, einem der wenigen verbliebenen oppositionellen Medien in Ungarn.
Das Leiden der Gesprächspartner an ihrem Land lässt ein lebendiges Buch entstehen. Ungarn entzieht sich wie viele Staaten, von denen uns die gemeinsame Geschichte trennt, im Allgemeinen dem österreichischen Blick. Man erfährt hier erstaunliche Details aus dem Leben Lendvais, etwa über die Anfänge seiner Emigrantenzeit in Wien oder über die amourösen Abenteuer des jugendlichen Lendvai im Budapest der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Schwarzfahren war dem jungen Juden Lendvai wichtiger als das Risiko, erwischt zu werden und auf einem Todestransport zu landen.
Merke: keine gelungene Biografie ohne ein Quäntchen Risiko. Dass Lendvai sich den schonungslosen Fragen der Kollegin stellte, war vielleicht ebenfalls eines. Das Abenteuer ist, wie viele andere in seinem Leben, erfreulicherweise gut ausgegangen.

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