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Kurzbeschreibung des Verlags
Ludwig Blum ist ein rechtschaffener Mann. Er glaubt an die Gesetze. An den Staat. An die Gerechtigkeit. Als Fremdenpolizist in Traiskirchen, dem größten Flüchtlingslager Österreichs, leistet er Hilfe, wo er kann, und unterlässt sie, wo ihm die Hände gebunden sind. Bis es um die Abschiebung von Aram Khalil geht und im Zuge einer Betreuungskrise Hunderte Flüchtlinge auf der Straße schlafen müssen. Da beginnt Ludwig Blum an den Gesetzen zu zweifeln und daran, ob die Welt eine gerechte ist. In diesem Moment begegnet er dem afghanischen Schlepper Nejat Salarzai, der ihm auf brutale Weise eine andere Art der Ordnung vor Augen führt.
Daniel Zipfel ist seit vielen Jahren Asylrechtsberater. Dementsprechend realistisch zeichnet er in seinem beeindruckenden Romandebüt das bizarre Bild einer untragbaren und hochaktuellen Situation, die alle Beteiligten an ihre Grenzen führt. Fernab jeglichen Klischees zeigt er ambivalente Figuren, die ein klares Urteil unmöglich machen.
Der Jurist Daniel Zipfel unterstützt seit sieben Jahren Flüchtlinge auf ihrem Weg durch den österreichischen Gesetzesdschungel. Als Rechtsberater bei der Caritas bewegen ihn täglich menschliche Schicksale. Davon inspiriert entstand sein Debütroman zu einem der wichtigsten Themen unserer Gegenwart: Asylpolitik.
Die titelgebenden Rosinen sind symbolisches Macht- und Zahlungsmittel der Schlepper beim Drehen krummer Geschäfte. Eine Handvoll davon hätte der afghanische Schlepper Nejat Salarzai wohl bekommen für seinen Kontakt zum westeuropäischen Fremdenpolizisten Ludwig Blum. Nejat verkauft die Hoffnung, dass es weitergeht – und braucht dazu Kontakte, etwa zur Exekutive. Denn nicht nur gefälschte Reisepässe und gefährliche Überfahrten sind sein Metier, sondern er sorgt auch dafür, dass die Daten von aufgegriffenen Flüchtlingen aus dem behördeninternen System gelöscht werden. So zieht er seinen Konterpart, den Polizeibeamten Blum, in einen Strudel der Mittäterschaft.
Blum ist ein leicht pedantischer, aber herzlicher Mensch, der es allen recht machen will. Etwas unbeholfen klammert er sich an die Gesetze, um irgendwann festzustellen, dass er sie im Sinne der Menschlichkeit nicht mehr als verlässliches Regelwerk ansehen kann. Zu diesen zwei Komplementärfiguren gesellt sich dann noch in einer Nebenrolle Jakob Kampl, der als Leiter einer Notschlafstelle längst desillusioniert am schmutzigen Boden der Tatsachen angekommen ist.
Nicht nur Rosinen, auch Vertrauen ist eine Währung in dem so heiklen wie schmutzigen Geschäft. Ihr Wert sinkt stetig. Wer ist ein guter Mensch, und was macht ihn dazu? So lauten die Grundfragen, entlang derer Zipfel die Themen Verantwortung, Vorschrift und Hilflosigkeit verhandelt.
Unkonventionell beim Flüchtlingsthema ist die ambivalente Täterperspektive, die dem Leser ein klares Urteil unmöglich macht. Dieser Roman ist realistisch, aufwühlend und durch seine Aktualität erdrückend. Zynismus hallt als lautes Echo wider. Dieses Buch musste dringend geschrieben werden.