Geradegerückt

Vorverurteilt, skandalisiert, verleumdet: Wie die Biografien prominenter Frauen verzerrt werden
224 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783218013727
Erscheinungsdatum 27.02.2023
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Kremayr & Scheriau
Herausgegeben von Beate Hausbichler, Noura Maan
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HerstellerangabenAnzeigen
Verlag Kremayr & Scheriau GmbH & CO.KG
Rotenturmstrasse 27/5 | AT-1010 Wien
d.sima@kremayr-scheriau.at
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Kurzbeschreibung des Verlags

Was glaubt sie, wer sie ist?
Berühmte Männer kommen mit allem durch, Frauen im Rampenlicht verzeihen wir: nichts. Beate Hausbichler und Noura Maan fragen, was das soll – und rehabilitieren Whitney, Britney &Co.

Huren, Hexen, Hochstaplerinnen: Prominente Frauen müssen sich im Windkanal der Öffentlichkeit oft warm anziehen. Unerbittlich jagt der Boulevard in Ungnade gefallene Royals wie Meghan Markle, verleumdet lebenslustige Starlets wie Paris Hilton und wird zum Richter, wenn Natascha Kampusch sich weigert, das Opfer zu sein. Schmutzkübelkampagnen sorgen dafür, dass widerständige Frauen als schwierig, undankbar oder labil gelten. Warum das so ist, durchleuchten Beate Hausbichler, Noura Maan und viele weitere Autorinnen anhand von Schicksalen berühmter Frauen – und rücken die Perspektive auf sie gerade.

Mit geradegerückten Porträts von: Pamela Anderson, Marie Antoinette, Mariah Carey, Mia Farrow, Paris Hilton, Whitney Houston, Janet Jackson, Natascha Kampusch, Amanda Knox, Monica Lewinsky, Gina Lisa Lohfink, Courtney Love, Meghan Markle, Sinead O’Connor, Yoko Ono, Camilla Parker Bowles, Pocahontas, Romy Schneider, Jean Seberg, Caster Semenya, Britney Spears, Sharon Stone, Taylor Swift, Tic Tac Toe, Serena Williams, Chien-Shiung Wu, Bettina Wulff

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ISBN 9783218013727
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Herausgegeben von Beate Hausbichler, Noura Maan
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FALTER-Rezension

Zu fake, zu fad, hysterisch oder eiskalt

in FALTER 12/2023 vom 24.03.2023 (S. 36)

Bitch, Bimbo, Blow-Job-Queen wurde Monica Lewinsky in den Medien genannt. Ihren eigenen Namen solle sie aufgeben, legte man ihr nahe. Tatsächlich ist er bis heute verknüpft mit dem sogenannten „Lewinsky-Skandal“ auch „Monica-Gate“ genannt, als wäre sie und sonst niemand verantwortlich. Lewinsky war 22 Jahre alt und Praktikantin im Weißen Haus, als sie sich 1995 in ihren Chef verliebte: Bill Clinton, damals Staatsoberhaupt der USA und verheiratet. Clinton begann mit der 27 Jahre jüngeren Untergebenen eine Beziehung – was er, als Gerüchte für Unruhe sorgten, vorerst abstritt: „I did not have sexual relations with that woman.“

Über Lewinsky brach „eine Lawine öffentlicher Erniedrigung“ herein, die ihr Leben für immer veränderte. Clinton blieb im Amt und Ehemann, sein Name unangefochten. „Dass Lewinsky so verurteilt wurde, obwohl sie weder als Präsident unter Eid gelogen noch ihre:n Partner:in betrogen hatte, spricht nicht nur Bände über die unterschiedlichen Maßstäbe, die an Frauen und Männer in puncto Moral gelegt werden“, stellt Autorin Noura Maan fest, Redakteurin der Tageszeitung Der Standard. Gemeinsam mit ihrer Arbeitskollegin Beate Hausbichler hat sie das Buch „Geradegerückt“ herausgegeben.

Neben dem Porträt von Monica Lewinsky finden sich darin 27 weitere Biografien prominenter Frauen, darunter Marie Antoinette, Paris Hilton, Romy Schneider, Courtney Love und Natascha Kampusch; die meisten verfasst von Kolleginnen vom Standard, wo die Beiträge als Serie erschienen sind.

Die Sammlung ist bunt, aber keineswegs willkürlich. Über die individuellen Schicksale wird das misogyne Muster sichtbar, das tief in unserer Gesellschaft verankert ist. Frauen werden gemaßregelt, bestraft und gedemütigt. Permanent. Vor unser aller Augen. Eine ganze Industrie lebt davon: Klatschmagazine, Frauenzeitschriften, Boulevardmedien. Das Internet hat eine neue Dimension eröffnet. Es scheint normal, dass Frauen beobachtet, bewertet und beurteilt werden. Ob Herrenwitz oder existenzvernichtende Verleumdung – ist sie nicht selbst schuld? Sie drängt sich in die Öffentlichkeit, hat sich schon mal vor einer Kamera ausgezogen, ist zu fake, zu fad, zu sexy, zu unweiblich, hysterisch oder eiskalt. „Wie sie es auch macht, es ist verdammt falsch“, bringt Hausbichler es im klugen Vorwort auf den Punkt. Und schließlich hat schon Eva das Paradies zerstört, Yoko Ono die Beatles und Meghan Markle beinahe die britische Monarchie.

Anders als Männer wie Clinton schützen Stand, Position und Geld Frauen nicht. Im Gegenteil: Privilegierte Frauen fallen zu sehen scheint von besonderem Reiz. Mit Mitgefühl dürfen sie nicht rechnen. Das ist (mehr oder weniger) tragisch für jede einzelne prominente Betroffene. Darüber hinaus aber dient es als Lehre für alle Mädchen und Frauen. Denn, so sind die Autorinnen überzeugt, „wie die Öffentlichkeit mit Frauen umgeht, bleibt vor allem bei den Jüngeren hängen: als Bild, wie sie später (nicht) zu sein haben oder wie man Frauen zu behandeln hat. Völlig egal, was sie tun, wie sie aussehen oder was sie leisten. Für künftige Generationen von Mädchen ist es wichtig, dass sich diese frauenverachtenden Erzählungen nicht mehr durchsetzen – und sie einfach Menschen sein können.“

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