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Kurzbeschreibung des Verlags
Rainer Metzger erzählt uns Wien aus der Perspektive von Menschen, die sich in der Stadt bewegt und sie geprägt haben: Wir lauschen dem Poeten Walther von der Vogelweide am babenbergischen Hof und begegnen der Wanderkünstlerin mit Weltruf Rosalba Carriera, wir treffen den freigelassenen Sklaven und Aufklärer Angelo Soliman, streifen mit dem Dritte-Mann-Regisseur Carol Reed durch Wiens Kanalisation und verbringen mit John Lennon und Yoko Ono die Flitterwochen im Hotel Sacher.
In 25 Episoden zeigt uns Rainer Metzger seine Lieblingsstadt hautnah auf ganz persönliche Art und Weise durch die Augen bedeutender Bewohner und Besucher. Eine ungewöhnliche und faszinierende Stadtreise, die der Einzigartigkeit der Wiener Seele nachspürt – was halt Wien ist!
In Zeiten von Flugscham und Corona ergibt sich die Chance für Urlaub in der eigenen Stadt. Rainer Metzger ist mit „Willkommen in Wien“ jedoch kein praxistaugliches Begleitbuch gelungen. Damit sich „ein echter Wiener“ etwas von einem deutschen Kunsthistoriker über seine Stadt erzählen lässt, fehlt es an Esprit und Pointe, oder schlicht charmantem Understatement. Die unnötig gestelzte Sprache bremst.
Metzger legt es essayhaft an, anstatt die Figuren selbst sprechen zu lassen. Seine 25 Texte sind Streifzüge: Vieles wird zügig abgehandelt, manches wächst sich zu einer Werkanalyse aus, eingestreute Infos wirken bisweilen deplatziert. Die Protagonisten kommen von der Vogelweide (Walther) oder auf Honeymoon (Yoko Ono und John Lennon). Darunter mischen sich gebürtige Wiener. Der Rundgang und die lieblos draufgepappten Besuchsempfehlungen beschränken sich leider (weitgehend) auf den ersten Bezirk.
FALTER-Rezension 