

Thomas Askan Vierich in FALTER 7/2011 vom 18.02.2011 (S. 19)
Ein schmaler, erstaunlich dichter Roman, obwohl er tänzelnd daherkommt. Empfohlen von Mick Jagger. Eine Frau zwischen drei Männern in London. Die Ich-Erzählerin hat sich zwischen dem Ehemann, dem Stiefsohn und dem Liebhaber zu entscheiden – innerhalb von fünf Tagen. So lange dauert auch das Kricketfinale England gegen Indien. Die Spielregeln und die Taktik sind in beiden Fällen kompliziert. Meistens stehen alle nur herum oder tun für Außenstehende undurchsichtige Dinge, die unabsehbare Folgen haben.
Die Liebe gespiegelt im Spiel. Gute Idee. Nur leider verliert der Leser zwischen all den knappen, manchmal übergangslosen Sätzen voller Subtext den Überblick wie die Erzählerin beim Kricket. Vielleicht ist es doch nicht so einfach als Mann aus der Sicht einer Frau zu erzählen, auch wenn das der gelernte Lyriker Charles Boyle unter weiblichem Pseudonym sehr gescheit tut. Aber was muss der Schlagmann noch mal machen? Wer hat gewonnen? Was sagt der Schiedsrichter? Gibt es überhaupt einen Schiedsrichter? Ach so.