

Kirstin Breitenfellner in FALTER 35/2019 vom 28.08.2019 (S. 36)
Wir sind kein Geist, der einen Körper mit sich herumschleppt, sondern ein mit Geist begabter Körper. Dieser Satz könnte als Motto über dem Gesprächsband der Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen mit der Autorin Siri Hustvedt stehen. „Wenn Gefühle auf Worte treffen“ lautet sein sprechender Titel. Verhandelt werden nicht nur Hustvedts Kindheit als Tochter eines norwegischstämmigen Amerikaners und einer Norwegerin im Minnesota der 1950er und 1960er sowie ihre Studienzeit während der 1970er in New York, wo sie heute noch lebt, sondern auch abstrakte Themen.
Geschlecht und Feminismus; Lesen und Schreiben; Vorurteile gegenüber Schriftstellerinnen; Bücher, Gemälde und Filme, vor allem aber Hustvedts glühendes Interesse an der Verbindung zwischen Körper, Geist und Gefühlen sowie dem Prozess der Wahrnehmung an sich. Ein spannendes Autorinnenporträt als Plädoyer für die Offenheit des Denkens.