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Kurzbeschreibung des Verlags
Selbstdarstellung scheint heute selbstverständlich, Schüchternheit hingegen ist passé. Stimmt nicht, wie Florian Werner in seinem Bericht zeigt. Die Gesellschaft der Schüchternen ist auch im 21. Jahrhundert überraschend groß. Amüsant und formvollendet erzählt Werner von seiner Rolle als zweitgeborener Zwilling, von der Bedeutung von Kapuzenpullis, wie er seine Frau kennenlernte und warum er auch gegenüber unverschämten Kellnern zwanghaft höflich bleibt. Werner erklärt außerdem, wie Schüchternheit bei Kindern entsteht, wie der große Markt der Schüchternheitsbekämpfung funktioniert und warum Schüchternheit auch eine Stärke sein kann. Ein geistreicher, ungewöhnlicher und verblüffender Erlebnisbericht.
Schüchternheit gilt derzeit nicht gerade als soziales Statussymbol. In bester Montaigne'scher Manier mischt Florian Werner intime Selbstbetrachtungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Literaturzitaten. Scharf verurteilt er die zunehmende Pathologisierung eines Charakterzugs nach dem Motto "Diagnose: Sozialangst – Lösung: Antidepressiva". Werner, unter anderem Texter der Gruppe Fön, schreibt ganz offen über seine Scheu vor öffentlichen Auftritten und seine Erfahrungen mit Frauen. Bei allem Talent zur alten psychologischen Tugend der Introspektion verfügt er darüber hinaus zum Glück auch über Selbstironie: Vielleicht sei er ja gar nicht schüchtern sondern werfe sich nur in Pose, weil "sich die Bekenntnisse eines Schüchternen besser verkaufen als, sagen wir, die Bekenntnisse eines arroganten Arschlochs". Und weil das wichtigtuerische "größer, schöner, schneller, mehr" hier einmal Pause hat, gibt es auch kein lautes "Du sollst". Gerade deswegen lässt sich dieser Bestandsaufnahme mehr entnehmen als jedem Ratgeber.