Lessing in Hamburg

1766 - 1770
109 Seiten, Taschenbuch
€ 12.4
-
+
Lieferung in 7-14 Tagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
ISBN 9783406556951
Erscheinungsdatum 22.01.2007
Genre Sachbücher/Kunst, Literatur/Biographien, Autobiographien
Verlag C.H.Beck
LieferzeitLieferung in 7-14 Tagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags


"Er kam in Begleitung einer der aufregendsten Frauen, die je eine Bühne betreten haben, und sie machte auch entsprechend Furore. In Hamburg noch nicht so sehr, aber dann in Berlin und überall: Minna von Barnhelm. Als er abreiste, hatte er die Liebe seines Lebens kennengelernt. Dazwischen liegen drei Jahre, liegen Bekanntschaften, enttäuschte Hoffnungen am Theater, eine Pleite, unausgeführte Entwürfe für einige Theaterstücke, ein publizistischer Krieg, zwei Bücher, die wir nicht ungelesen lassen können, wenn wir die Frage beantworten wollen: Was ist Aufklärung?"
Jan Philipp Reemtsma, Literaturwissenschaftler und Hamburger, legt mit diesem Essay ein fulminantes Portrait der Hamburger Jahre von Gotthold Ephraim Lessing vor. Einer der größten Autoren nicht nur des 18. Jahrhunderts, sondern der deutschen Literatur überhaupt wird uns - ganz ohne Marmorsockel und Geniepathos - auf dem Höhepunkt seines Wirkens vorgestellt: als Dichter, Verleger, Theaterdirektor, Literaturtheoretiker und als Polemiker.


Mehr Informationen
ISBN 9783406556951
Erscheinungsdatum 22.01.2007
Genre Sachbücher/Kunst, Literatur/Biographien, Autobiographien
Verlag C.H.Beck
LieferzeitLieferung in 7-14 Tagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Oliver Hochadel in FALTER 7/2007 vom 16.02.2007 (S. 62)

Ausgerechnet im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter der Vernunft, haben die Scharlatane und Betrüger Hochzeit. Wo Licht fällt, da auch Schatten. Mit drei Porträts versucht Joachim Kalka die "Phantome der Aufklärung" zu fassen. Johann Beßler macht dem Landgrafen von Hessen-Kassel weis, er habe ein Perpetuum mobile konstruiert - die kurbelnde Magd im Nebenzimmer hält die Maschine monatelang am Laufen. Johann Georg Schrepfer lässt in seinem Leipziger Gasthaus die Geister Verstorbener erscheinen - eine verborgene Laterna magica projiziert gruselige Bilder auf Rauch. Und der berühmteste von allen, der Graf Cagliostro, bezirzt halb Europa mit seinen Versprechungen von Lebenselixieren und altägyptischen Weisheiten. Nur bitte nicht herabblicken auf die leichtgläubigen Opfer, die sich selbst verführen. Für Kalka steht unsere Gegenwart in ihrer Fähigkeit, das Wünschbare mit dem Möglichen zu verwechseln, ewige Jugend zum Beispiel, dem 18. Jahrhundert in nichts nach. Menschliche Dummheit ist eine verlässliche Konstante, und Kalka entpuppt sich als Kulturkritiker.

Jan Philipp Reemtsma hingegen ist als kluger Essayist bereits bekannt. Sein literaturhistorisches Kabinettstück "Lessing in Hamburg. 1766-1770" führt uns den großen Geist zunächst als Glücksspieler, amateurhaften Verleger in notorischen Geldnöten, aber auch als begnadeten und gar nicht gnädigen Polemiker vor. Die Hauptsache aber ist das Theater: Reemtsma kitzelt aus der "Barnhelm" Minnas tiefe Menschlichkeit hervor und schneidet dem dankbaren Leser aus der ziemlich langatmigen "Hamburgischen Dramaturgie", so etwas wie der Gründungsschrift des deutschen Theaters, die Filetstücke heraus. Entscheidend ist die Fähigkeit des Zuschauers zum "Mitleiden": gemeint ist Empathie. So versucht Reemtsma die klassische Frage "Was ist Aufklärung?" einmal anders zu beantworten. Ob Lessing wirkt? Als die Schriftstellerin Elisa von der Recke 1779 den "Nathan" liest, ("Wie viel andächtig schwärmen leichter, als gut handeln ist?"), wird aus einer Anhängerin Cagliostros eine entschiedene Gegnerin. Und jetzt wieder Kalka: "Die Vernunft setzt sich durch - mit nassen Augen und klopfendem Herzen."

weiterlesen