Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert

480 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783406601583
Erscheinungsdatum 16.03.2010
Genre Sachbücher/Geschichte
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags



Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert in 10 Bänden herausgegeben von Ulrich Herbert

Alle Bände erscheinen jeweils in einer broschierten und einer gebundenen Ausgabe.

Hans Woller liefert in diesem beeindruckenden Buch die erste wissenschaftlich fundierte Gesamtdarstellung der Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert und macht die gegenwärtige Situation des Landes damit in ganz neuer Weise verständlich. Italien, als Nationalstaat wie Deutschland eine Spätgeburt, war um 1900 ein bitter armer Agrarstaat, den die Industrialisierung noch kaum berührt hatte. 100 Jahre später zählt das Land zu den führenden Industriestaaten. Der Weg in die Industrie-moderne war steinig: Er führte über eine totalitäre Diktatur, die das Land an der Seite Hitlers in den Zweiten Weltkrieg verwickelte, über einen blutigen Bürger- und Klassenkrieg schließlich in eine stets prekäre Demokratie. Ihm lag ein spezifisches "Modell Italien" zugrunde, das durch staatliche Förderung von Schlüsselindustrien und große Staatsholdings geprägt war. Beobachter sprachen daher von der "größten realexistierenden Staatswirtschaft der westlichen Welt". Nach dem Fall der Berliner Mauer implodierte das alte System, und schuf Platz für Silvio Berlusconi, der das Land bis heute in Atem hält. Hans Woller zeichnet diese atemberaubende Entwicklung nach und holt Italien, das vielen so exotisch scheinende Land, damit in die europäische Normalität zurück.


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ISBN 9783406601583
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FALTER-Rezension

Der Geburtstag einer gekränkten Nation

Matthias Dusini in FALTER 11/2010 vom 19.03.2010 (S. 21)

Der italienische Staat begeht seinen 150. Geburtstag. Am 17. März 1861 rief Viktor Emanuel II. in Turin das Königreich Italien aus. Zum Feiern ist der Nation freilich nicht zumute. Die Regierungspartei Lega Nord möchte einen eigenen norditalienischen Staat. Ministerpräsident Silvio Berlusconi steht demnächst wegen des Umgangs mit einer minderjährigen Prostituierten vor Gericht. Er erklärte den 17. März per Dekret zum Feiertag, sonst wäre die nationale Rückbesinnung wohl noch spärlicher ausgefallen.
Der Münchner Zeithistoriker Hans Woller legt einen fundierten Überblick über die italienische Geschichte im 20. Jahrhundert vor. Ein Resümee dieses Gangs durch zahllose politische Auseinandersetzungen könnte lauten: Es war nie anders. Und: Eine grüblerische Nation ist besser als eine stolze. Benito Mussolini rief in den 1930er-Jahren das Neue Römische Imperium aus. Der Preis waren durch das italienische Militär angerichtete Genozide in Libyen und Äthiopien.
Der Autor richtet seine Aufmerksamkeit auf die wenig bekannte Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Er beschreibt die Motive dafür, dass ein in viele Sprachen und Kulturen zersplittertes Land allmählich der Rhetorik eines Großitaliens verfallen konnte. "Der Nationalismus hatte in Italien als organisierte Kraft lange Zeit überhaupt keine Rolle gespielt."
Die Entscheidung, die historische Zäsur nicht mit dem Ersten Weltkrieg zu setzen, hilft dabei, die große Modernisierungsphase um 1900 ins Blickfeld zu bekommen. Da expandierte die Industrieproduktion; es begann die Geschichte des Großkonzerns Fiat. Der Ministerpräsident Giovanni Giolitti wird als Reformer mit nüchternem Realitätssinn geehrt. "Er wollte das rückständige Italien auf dem Weg der Modernisierung voranbringen – vor allem für die in fast sklavischer Unmündigkeit lebenden unteren Schichten", lautet Wollers Urteil über einen Politiker, der heute als Zauderer und Taktierer gilt.
Die Verarmung der Bevölkerung, der Verfall des Bildungswesens und die Wirtschaftskrise nagen heute am Selbstwertgefühl. Irgendwie beruhigend: Die Therapie ist diesmal nicht der Nationalismus.

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