Stillbach oder Die Sehnsucht

Roman
379 Seiten, Hardcover
€ 20.6
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ISBN 9783406621666
Erscheinungsdatum 17.11.2011
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags


Als ihre beste Freundin Ines in Rom plötzlich stirbt, reist Clara Burger aus Stillbach in Südtirol an, um Ines’ Haushalt aufzulösen. Dabei entdeckt sie ein Romanmanuskript, das im Rom des Jahres 1978 spielt, dem Jahr der Entführung und Tötung Aldo Moros. Darin beschreibt Ines offenbar ihre eigene Ferienarbeit vor mehr als dreißig Jahren als Zimmermädchen im Hotel Manente, schreibt von Liebe, Verrat und Subversion, erzählt aber die Geschichte ihrer Chefin Emma Manente, die seit 1938 in Rom lebt und zum Leidwesen ihrer Südtiroler Familie einen Italiener geheiratet hat. War sie tatsächlich Johann aus Stillbach versprochen gewesen, der 1944 bei einem Partisanenanschlag in Rom getötet worden war? Und ist der Historiker Paul, den Clara in Rom kennenlernt, der Geliebte von Ines aus jenem Jahr? Wie wirken die Spannungen um Südtirol und seine Zugehörigkeit seit der NS-Zeit und dem Faschismus bis heute nach? In diesem großen, wunderschön geschriebenen Roman erzählt Sabine Gruber spannend und präzise von der Verflechtung persönlicher und historischer Ereignisse, von Stillbach und von Rom, von Verrat und Verbrechen, von Sehnsucht, Wahrheit und neuer Liebe.


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ISBN 9783406621666
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FALTER-Rezension

Giftiger Espresso: Eine Sommerliebe und die Abgründe der Geschichte

Sebastian Fasthuber in FALTER 26/2011 vom 01.07.2011 (S. 31)

Sabine Grubers Roman ist derart reich an Motiven, Themen und Geschichten, dass schon eine grobe Inhaltsangabe den Platz für diese Besprechung sprengen würde. Eine große Leistung der Autorin besteht darin, wie sie das Material arrangiert hat, denn überfrachtet wirkt das Buch nicht. Und auch die Orientierung in dem ungewöhnlich gebauten Roman fällt nicht schwer.
"Stillbach oder Die Sehnsucht" hebt an mit dem plötzlichen Tod von Ines, einer zurückgezogen in Rom lebenden Südtirolerin. Ihre Jugendfreundin Clara Burger macht sich auf den Weg, um Ines' Wohnung aufzulösen. Sie findet darin das Manuskript eines Romans, dessen Inhalt auch detailliert wiedergegeben wird und gut die Hälfte von Sabine Grubers Roman einnimmt. Es erzählt vom Sommer 1978, als Ines im Hotel Manente in Rom einen Ferialjob hatte, und von der Hotelchefin Emma Manente, die ursprünglich aus Stillbach stammte und als Dienstmädchen nach Rom kam.
Clara wird nicht nur von der Lektüre, die zahlreiche Echos aus der Kriegsvergangenheit bereithält, aufgewühlt. Auch Paul lässt sie nicht unberührt; mit ihm hatte sich Ines noch kurz vor ihrem Ableben getroffen. Dieser Paul kommt auch in dem Manuskript als flüchtige Sommerliebe vor. Gut 30 Jahre später findet Clara ebenfalls an ihm Gefallen – obwohl oder gerade weil Paul kein Typ von der Stange ist.
Als Historiker mit den Schwerpunkten Faschismus und NS-Zeit sieht er überall Zeichen. Er kann nicht einmal einen ­Lavazza-Kaffee trinken, ohne an den jüdischen Bankier Ettore Ovazza zu denken, dessen ganze Familie von SS-Leuten auf grauenvolle Weise hingerichtet wurde. Insofern auch kein Wunder, dass er mehr Wein als Kaffee trinkt.
In "Stillbach oder Die Sehnsucht" ist alles mit allem verschränkt und verzahnt. Das zeitigt so wundervolle wie schauerliche Resultate – etwa wenn Santa Maria dell'Anima, die deutsche Nationalkirche in Rom, zu Kriegsende nicht mehr als Ort für die Kaffeekränzchen von Südtirolern dient, sondern zur Drehscheibe für die Ausschleusung von Massenmördern wird; oder wenn Erich Priebke, an dessen Fersen sich Paul geheftet hat, plötzlich wie ein harmlos wirkender Pensionist durch einen Park spaziert. Ein glänzend komponierter, bewegender Roman.

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