Die Betrogenen

Roman
143 Seiten, Hardcover
€ 17.5
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ISBN 9783406639531
Erscheinungsdatum 13.07.2012
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags


Stellen Sie sich vor, in Ihrer Sterbesekunde enthüllten sich Ihnen auf einen Schlag sämtliche Geheimnisse der Welt! Die Große Liste – sie ist eine Lieblingsvorstellung des alternden, aber charismatischen Schriftstellers Arthur Bittner, wie er sie seinem jüngeren Freund und designierten Biographen Karl Lorentz erzählt. In Karls Verehrung des großen Mannes, der immer noch viel Erfolg in der Damenwelt hat, haben sich schon ein paar Risse aufgetan, da erwähnt Bittner eine Tochter aus einer früheren Beziehung. Karl sucht sie – es ist die Zeit nach der Wende und vor dem Euro – in der Berliner Galerie auf, die sie mit einer Freundin teilt. Er verliebt sich, und als sie sich nach einer gemeinsam verbrachten Nacht nicht wieder meldet, beginnt ein Spiel der Scharaden und Verwechslungen. Jeder zweite führt ein verstecktes Doppelleben, Freunde und Kollegen verraten, beneiden und bewundern einander, und eigentlich geht es um das kleine Gelingen im großen Scheitern, um Liebe, Freundschaft und Tod. Und Karl hat an entscheidender Stelle nicht richtig zugehört... In seinem glänzend geschriebenen literarischen Debut erzählt der Essayist und Kritiker Michael Maar von Kunst, Eitelkeit, Sehnsucht und Tod.


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FALTER-Rezension

Im Spinnennetz des Doktor Maar

Klaus Nüchtern in FALTER 39/2012 vom 28.09.2012 (S. 34)

Wenn der Literaturkritiker und Motivmeisterdetektiv Michael Maar mit 51 ein erstes fiktionales Buch veröffentlicht, das den Titel eines seiner literarischen Hausgötter und Studienobjekte (Proust, Nabokov, J.K. Rowling und eben Thomas Mann) leicht abgewandelt übernimmt, darf man davon ausgehen, dass an Akrobatik auf der Metaebene kein Mangel herrschen wird.
Der im Literaturbetriebsmilieu angesiedelte Roman "Die Betrogenen" kreist anfangs um den noch immer charismatischen, aber in gleich mehrfacher Hinsicht nachlassenden Schriftsteller Arthur Bittner und dessen jüngeren Adoranten und präsumptiven Biografen Karl Lorentz. Anders als in Daniel Kehlmanns "Ich und Kaminski" ist diese Konstellation aber weniger von satirisch überhöhter Asymmetrie gekennzeichnet als vielmehr von einer schwer zu durchschauenden Gemengelage an Interessen und Erwartungen: Ständig scheinen sich all die Kritiker und Autoren, Agenten und Lektoren, Galeristinnen und Professoren, die diesen ausgesprochen schma­len Roman bevölkern, zu belauern. Üppig wuchert die Hermeneutik des Verdachts, und nicht grundlos hat Lorentz soeben eine Kulturgeschichte des Verrats mit dem Titel "Brutus & Co" veröffentlicht.
Maar hat sichtlich Spaß daran, eine Unzahl an Anspielungen zwischen die Kett- und Schussfäden seiner Prosa zu weben (allein die aufgeführten Tierarten und Musikstücke stellen hinreichend Material für mehrere Seminararbeiten bereit), in der ein Handlungsstrang in konventionellem Sinne kaum noch auszumachen ist.
Der Reiz der Lektüre dieses mit der Manier des Exquisiten kokettierenden Kabinettstückes, in dem selbst Essensgutscheine zu "lindgrünen Verzehrbons" werden, besteht nicht im narrativen Sog, sondern darin, sich nicht in den Fäden zu verheddern, die der Autor auslegt, oder in die Falle zu tappen, in die prompt der Protagonist fällt. Weil Maar aber nicht Agatha Christie ist, muss man schon aufpassen, denn das klärende Resümee des Meisterdetektivs oder der gerissenen Amateurdetektivin bleibt aus. Dafür wird zum Schluss auch noch F.K. Waechter herbeizitiert: Über der Trauergemeinde kreiste ein Bussard.

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