Artgerecht ist nur die Freiheit

Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen
301 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783406659041
Erscheinungsdatum 31.07.2014
Genre Sachbücher/Philosophie, Religion/Philosophie
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags

Tierquälerei ist schwer erträglich. Trotzdem lassen wir es stillschweigend zu, dass unzählige Tiere in Versuchslaboren gequält und in Mastställen und Schlachthöfen angeblich „artgerecht“ misshandelt werden, weil wir uns ein Leben ohne „tierische Produkte“ nicht vorstellen können. Wem dieser Widerspruch keine Ruhe lässt, der sollte Hilal Sezgins Augen öffnendes Buch lesen. Sie geht der Frage nach, ob wir Tiere im medizinischen Interesse malträtieren und ob wir sie einsperren, töten und essen dürfen. In einer lebhaften Auseinandersetzung mit anderen (tier-)ethischen Positionen plädiert sie dafür, Tiere als Individuen mit eigenen Rechten anzuerkennen – auch in unserem eigenen Interesse. Am Ende dieser engagierten Tierethik steht die Vision einer Menschheit, die sich die Erde gerecht mit anderen Tieren teilen kann. Eine fulminant geschriebene Einladung zum Umdenken, der man sich nur schwer entziehen kann.


„Ein engagiertes, kämpferisches und aufrüttelndes Buch.“
Veganblog.de

„lebendig und unbedingt lesenswert“ Martina Bittermann, NDR

"Hilal Sezgins Buch liest sich wie eine Droge."
Susanne Billig, Deutschlandradio Kultur

"Das ideale Buch für Leser, die glauben, dass es gute Gründe für alle möglichen Ausnahmen gibt. Und bereit dafür sind, dass es anders kommt."
Maren Keller, SPIEGEL

„sehr anregend und lebensnah“
Kristin Unverzagt, MDR

„Sezgin hat ja Recht: Daraus, dass etwas war, immer so gemacht wurde, folgt moralphilosophisch wenig. Aber kulturell, politisch, historisch folgt doch wohl einiges daraus.“
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung

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ISBN 9783406659041
Erscheinungsdatum 31.07.2014
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FALTER-Rezension

Problemgäste, Nutztiere und die Lust aufs Steak

Karin Chladek in FALTER 11/2014 vom 14.03.2014 (S. 45)

Tierrechte: Hilal Sezgin verteidigt die Rechte von Tieren und analysiert die Gewalt, die der Konsum von Fleisch zur Folge hat

"Es gibt in Deutschland keine Massentierhaltung." Aussagen wie diese, die Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, anlässlich der vielbeachteten Fachmesse der Landwirtschaft, der Grünen Woche, im Jänner 2014 tätigte, provozieren. Sie sind symptomatisch für ein Wirtschaftssystem, das auf Ausbeutung von Tieren, Menschen und Böden basiert, dieses aber systematisch leugnet und kaschiert.
Nicht nur in Deutschland wenden sich immer mehr Menschen gegen dieses System. Mehr als 30.000 Teilnehmende zählte die große Demonstration in Berlin anlässlich der Grünen Woche. Es werden jedes Jahr mehr.

Trotzdem sind vegetarische oder vegane Lebensweisen noch immer Minderheitenprogramme. Vegetarier gelten oft als schwierig, als "Problemgäste". Die große Mehrheit isst möglichst oft und möglichst billig Fleisch und will meist gar nicht so genau wissen, woher dieses kommt und wie es hergestellt wurde.
Schließlich sind Menschen Allesfresser und haben immer schon Fleisch gegessen, so eine gängige Meinung. Dabei ist Fleischkonsum nur die Spitze des Eisbergs, was die alltägliche Gewalt gegenüber Tieren anbelangt, folgt man Hilal Sezgin.
Hilal Sezgin ist vieles – deutsche Journalistin und Autorin, Besitzerin eines Hofes und einer Schafherde in der Lüneburger Heide, engagierte Tier- und Menschenrechtlerin, studierte Philosophin. Diese auf den ersten Blick recht unterschiedlichen Eigenschaften und Erfahrungen bringt Sezgin gern zusammen, zuletzt in ihrem Buch "Landleben" (2011), in dem sie ihren Start als Neo-Landwirtin humorvoll schildert.
"Artgerecht ist nur die Freiheit", so lautet ein alter Kampfspruch der Tierrechtsbewegung. Sezgin wählte ihn als Titel ihres neuen Buches, das nicht sie selbst, sondern die vielen Millionen Tiere in den Mittelpunkt stellt, die jedes Jahr weltweit als sogenannte "Nutztiere" sterben.
Dass sich Sezgin in ihrer journalistischen Arbeit oft mit Tieren auseinandersetzt, kommt dem Buch zugute. Sie zieht sowohl moralphilosophische Überlegungen als auch eigene Beobachtungen heran und schafft den schwierigen Spagat, sowohl allgemein verständlich und nachvollziehbar über Tiere und deren Leben zu schreiben als auch Kennern der Materie Tierrechte neue Denkanstöße zu liefern. Sie protzt nicht mit ihrem Wissen über den philosophischen Stand der Dinge. Ihr Buch ist keine theoretische Abhandlung.

Sezgin macht ihren eigenen Zweifel transparent. Sie beschreibt auch, wie sie über Jahre durch eigene Erfahrung zu immer konsequenteren Positionen kam, die sie selbst einst als "übertrieben" oder "radikal" betrachtete. So wurde sie zur Veganerin, nachdem ihr klar geworden war, wie etwa Milchproduktion in der Praxis funktioniert: Kälber werden ihren Müttern weggenommen; die Milch, die Kühe nach der Geburt "produzieren", wird verkauft und von Menschen getrunken. Weder den Kälbern noch den Millionen zukünftiger Legehennen ist es vergönnt, bei ihren Müttern aufzuwachsen. Auch nicht in der Bio-Landwirtschaft.

Illusionen, dass sich die Behandlung von Tieren in der Landwirtschaft, aber auch in Versuchslabors schnell ändern wird, macht sich Sezgin nicht. Sie möchte aber durch ihre publizistische Arbeit mehr Leute dazu anregen, hinzusehen und mitzufühlen. Denn die Mehrheitsgesellschaft weigere sich immer noch, dies zu tun und anzuerkennen, an wie viel Gewalt sie Mitschuld trägt. Meist werde ausgeblendet, dass das Steak oder Würstel einmal lebendig war.
Wie mag wohl eine gesellschaftsfähige Einstellung gegenüber Tieren – nicht-menschlichen Tieren, wie Sezgin betont – in 100 Jahren aussehen? Wird Fleischessen dann auch noch okay sein? Auch die Sklaverei wurde jahrtausendelang als selbstverständlich angesehen und ihre Kritiker galten lange Zeit als radikale Minderheit. Allein in den verschiedenen Regionen Amerikas dauerte es bis zum endgültigen Verbot mehr als 100 Jahre.
Daran sollte man denken, wenn es um ethische Diskussionen und heute scheinbare Selbstverständlichkeiten wie den massenhaften Konsum von Fleisch geht.

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