Im Erlebensfall

Essays 2002-2013
310 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783406659560
Erscheinungsdatum 12.02.2014
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag C.H.Beck
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Verlag C.H.Beck GmbH & Co. KG
Wilhelmstraße 9 | DE-80801 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Kulturelles Gedächtnis und digitale Revolution, das Nachleben mythischer Verstrickungen in Kunst und Zivilisation, menschliche Endlichkeit und Konsumgesellschaft, Europa und das Finanzkapital, und immer wieder: die Grenze als kritische Größe des guten Lebens ? das sind Themen von Adolf Muschgs großartigen Vorträgen und Essays, die aus Anlass seines achtzigsten Geburtstages in diesem Band versammelt sind, der mit einer luziden Lektüre des Gemäldes ?Die Spinnerinnen? von Velázquez einsetzt. Das Gemälde thematisiert den Anfang der Webkunst ? auch der Verfertigung von Texten. Der rote Faden, der dabei entsteht, führt allerdings nicht aus dem Labyrinth heraus, sondern auf rechte Art hinein. Er lehrt erkennen, dass die Ränder menschlicher Existenz und ihr Zentrum nicht zweierlei sind. Worauf es ankommt, ist die Erfahrung des Wegs.
Diese Essays, die auch eine persönliche Geschichte erzählen, zeigen Muschg als einen Homme de lettres und Intellektuellen europäischen Formats, der Europa als unerledigtes Geschäft betrachtet. Auf der Suche nach tragfähigen Abbildungen menschlicher Realität stößt Muschg immer wieder auf die Kunst: Zu seinen Patronen gehört, nach Goethe, Jacob Burckhardt, der die Geschichte als fortgesetzten Versuch sah, die in jeder menschlichen Gesellschaft angelegten Grundwidersprüche nach dem Vorbild der Kunst zu zivilisieren. Das heißt: Mehrdeutigkeit gelten und walten zu lassen, statt sie, wie das Computermodell, zu minimieren oder, wie das politische Diktat, zu unterdrücken.

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FALTER-Rezension

Nachdenken über Velázquez, das Leben & den Tod

Stefan Ender in FALTER 16/2014 vom 16.04.2014 (S. 28)

Sein Landsmann und Kollege Urs Widmer ist vor kurzem 75-jährig verstorben, und Adolf Muschg, der im Mai dieses Jahres seinen 80. Geburtstag feiern soll, betitelt seinen Sammelband mit Versuchen und Reden vorsichtig-sarkastisch mit "Im Erlebensfall". Es könne ja sein, dass bis zur Veröffentlichung des Buches "etwas Menschliches dazwischenkommt", meint der Schweizer im ersten Text dieses Buches, in dem er auch kurz von der eigenen Krebserkrankung berichtet.
Statt eines Vorworts hat Muschg ­Diego Velázquez' Gemälde "Die Spinnerinnen" analysiert und erstellt auf diesen 50 Seiten ein Kompendium der bestimmenden Einflüsse und der Lebensthemen – Themen, welche dann in den folgenden 21 Texten noch einmal genauer behandelt werden.
Der Pietistensohn Muschg reflektiert über die Bibel, der in Griechisch und Latein unterrichtete Schüler des Literargymnasiums Zürichberg erzählt über die Sagen- und Realwelten der griechischen und römischen Antike, der Schweizer lehrt europäische Geschichte, der Schriftsteller kämpft für "die abenteuerliche Seele" der Künste: "Menschen brauchen Bilder des vollkommenen Gelingens, weil ihnen – als Individuen und als Gesellschaft – so wenig gelingt."
Muschg warnt sowohl vor der aseptischen Welt des Supermarkts, in welcher das Tier zum Eiweißlieferanten hinter Klarsichtfolie pervertiert wird, als auch vor dem Supermarkt des spekulativen Finanzgeschäfts, dem man lediglich mit einem "globalisierten Achselzucken" begegnen würde. Skeptisch gegenüber der digitalen Welt, sieht er den Menschen von heute im Zustand der "hyperaktiven Langeweile", gefangen von der Allmacht Markt: "Wir erkennen in der Welt nur noch, was den Bildern gleicht, die sich der Markt schon von ihr gemacht hat und mit denen er unsere Wahrnehmung tapeziert hat." Final plädiert Muschg für ein "schöneres Verhältnis" zum Lebensende: "Der Tod ist immer noch ein ‚großer Gott der Seele'".

Der Autor liest mit Andreas Neeser und Dorothee Elmiger am 24.4. in der Hauptbücherei

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