Wien und die Juden

Essays zum Fin de siècle
173 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783406661341
Erscheinungsdatum 23.12.2014
Genre Sachbücher/Kunst, Literatur/Literatur
Verlag C.H.Beck
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Verlag C.H.Beck GmbH & Co. KG
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Kurzbeschreibung des Verlags

Franz Werfel, Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Sigmund Freud, Theodor Herzl: Die Reihe der jdischen Intellektuellen, die nicht nur das Wiener Geistesleben um 1900 gepr�gt haben, l�sst sich fast beliebig lange fortsetzen. Der renommierte Germanist Egon Schwarz, der selbst als Kind j�discher Eltern 1938 aus Wien nach S�damerika fliehen musste, beleuchtet die sozio- und kulturhistorischen Gr�nde dieses Ph�nomens.
Keine Stadt versinnbildlicht die Spannungen zwischen westlicher Monarchie und �stlicher Provinz und die Gegens�tze zwischen Patriotischem und Multinationalem so sehr wie das Wien der Jahrhundertwende. So verwundert es nicht, dass die Hauptstadt der Donaumonarchie, dieser Schmelztiegel von Nationen und Kulturen, gleichzeitig den N�hrboden f�r Herzls Zionismus und Hitlers Antisemitismus bilden konnte. Egon Schwarz entf�hrt den Leser ins Fin de si�cle und l�sst ihn an den Biographien j�discher Literaten wie Joseph Roth, Arthur Schnitzler oder Karl Emil Franzos nachempfinden, was es bedeutete, zu dieser Zeit "j�disch" und "�sterreichisch" zu sein, dem "malheur d'�tre juif", aber auch dem Gl�ck, in einem Umfeld von beispielloser Kultiviertheit und Intellektualit�t wirken zu k�nnen.

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FALTER-Rezension

Der wienerische Kultur- und Sprachbazillus

Alfred Pfoser in FALTER 11/2014 vom 12.03.2014 (S. 39)

Geschichte: Endlich liegt die langjährige Beschäftigung von Egon Schwarz mit dem Wiener Fin de Siècle als Buch vor

Egon Schwarz (Jg. 1922), der amerikanische Germanist Wiener Herkunft, hat viel publiziert. Er gehörte zu den regelmäßigen Mitarbeitern von Marcel Reich-Ranickis FAZ-Feuilleton. Sein kritisches Buch über Rilke ("Das verschluckte Schluchzen", 1972) hat großes Aufsehen erregt. Etliche Sammelbände sind von ihm herausgekommen. Seine lesenswerte Autobiografie hat mehrere Auflagen erlebt, nicht zuletzt ist er immer wieder auch zu Vorträgen in Wien gekommen, denn die österreichische Literatur war ihm immer ein Anliegen.
Er hat sich intensiv mit der Literatur des Wiener Fin de Siècle und der Zwischenkriegszeit beschäftigt. Und doch gab es kein Buch, das seine verstreuten publizistischen Beiträge zur Literatur seiner Heimatstadt einigermaßen zusammenfasste und sie als Ganzes präsentierte. "Wien und die Juden" holt dies nach und gibt Egon Schwarz den Platz in der österreichischen Kulturgeschichtsschreibung, der ihm gebührt. In luzider, zupackender, lesbarer Weise setzt er sich mit dem Spezifikum der Wiener Literatur der Jahrhundertwende, ihrem starken Anteil an jüdischen Autoren (und Autorinnen) auseinander.
Eingebunden sind dabei zwei Essays über die eigenen Erfahrungen, die vom Schrecken der Vertreibung berichten, aber auch von der Erfahrung der Welterweiterung durch die Emigration. Seine Odyssee durch etliche lateinamerikanische Länder, die ihn schließlich in die USA geführt hat, hat einen geistigen Abstand zum antisemitischen, provinziellen Wien ermöglicht und seinen Blick geschärft.
Gleichzeitig hat Schwarz den wienerischen "Kultur- und Sprachbazillus" dorthin im Gepäck mitgenommen, er hat ihm geholfen hat, sein Schicksal zu überstehen und eine gewisse Distanz als Stil zu entwickeln. Sein (wohl auch liebster) Kronzeuge in diesem Buch ist Arthur Schnitzler, der mit verzweifelter Skepsis wie mit liebevoller Ironie Wien gespiegelt hat. Mit dem Roman "Der Weg ins Freie" (1908) und dem Drama "Professor Bernhardi" (1912) hat er spannende, bis heute gültige Stadtporträts geschaffen, die das Drama der Multiethnizität einfingen.
Das Wien der Jahrhundertwende vergleicht Schwarz mit dem der Zwischenkriegszeit. Eine Generation von jüdischen Autoren wie Joseph Roth oder Franz Werfel ist durch die Extremerfahrung des Ersten Weltkrieges gegangen, hat die Katastrophen des Ostjudentums beobachtet und ihre Schlüsse daraus gezogen.
Wie weit war ihre literarische Welt von der eines Karl Emil Franzos entfernt, der 20 Jahre zuvor ("Der Pojaz", 1893/1905) noch ganz auf einen deutschnationalen Emanzipationskurs der Juden gesetzt hatte...

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