Die Kinder des Prometheus

Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift
848 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783406666575
Erscheinungsdatum 08.11.2016
Genre Sachbücher/Geschichte/Vor- und Frühgeschichte, Antike
Verlag C.H.Beck
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Verlag C.H.Beck GmbH & Co. KG
Wilhelmstraße 9 | DE-80801 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Hermann Parzinger, international renommierter Prähistoriker und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, bietet erstmals ein weltgeschichtliches Panorama der Frühzeit - einen wahrhaft atemberaubenden Überblick von den Anfängen der Menschwerdung vor 5 Millionen Jahren bis zur Entstehung der frühen Hochkulturen vor wenigen Jahrtausenden.
Hermann Parzinger verfolgt in diesem monumentalen, reich mit farbigen Abbildungen und Karten ausgestatteten Werk die Spuren des Menschen vom Australopithecus zum Homo sapiens. Er begleitet ihn auf seinem Weg durch alle Weltteile - von dessen Urheimat Afrika über Europa und Asien bis in die Inselwelt der Südsee und auf den amerikanischen Doppelkontinent. Stets nimmt er sich Zeit, die Einflüsse von Klima und Umwelt auf unsere Vorfahren zu erläutern und ihre bewundernswerten Anpassungsleistungen zu würdigen - der Eiszeitjäger in Europa wie der Reisbauern am Yangtse, der Bisonjäger in den Great Plains Nordamerikas wie der frühen Hirsebauern in der Sahelzone. Er beschreibt die Kunst der Höhlenmaler von Lascaux ebenso wie die Felsbilder der Aborigines oder die ersten Großskulpturen in den Anden. Aber er widmet sich auch den Anfängen von Eigentum und Herrschaft, von Totenkult und Jenseitsglauben in den verschiedenen Kulturräumen der Erde. So ist ein eindrucksvolles Buch entstanden, das angesichts des Entstehens und Vergehens zahlloser Menschheitskulturen helfen könnte, den modernen Menschen Demut zu lehren.

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FALTER-Rezension

Warm anziehen ist besser als aussterben

Andreas Kremla in FALTER 41/2014 vom 10.10.2014 (S. 48)

Archäologie: Hermann Parzinger rekapituliert das Gebahren der Menschheit vor Beginn der Geschichte

Geschichte beginnt mit der Erfindung der Schrift. Doch was haben wir getan, bevor wir schreiben konnten? Der renommierte Archäologe Hermann Parzinger bietet in seinem neuen Buch "Die Kinder des Prometheus. Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Schrift" ein breites Spektrum von Antworten.

Die erste industrielle Revolution begann vor 20.000 Jahren. Ein kleines Loch im spitzen Knochensplitter – und die Nähnadel war erfunden. Der Erfolg zeigte sich in den bald darauf folgenden kältesten Tagen der Menschheit: Sich warm anziehen statt aussterben war angesagt. Leder und Felle konnten erstmals so verbunden werden, dass man in seiner Kleidung (die erstmals diesen Namen verdiente) nicht erfrieren musste.
Dafür, dass genügend Häute und Pelze erbeutet wurden, sorgte eine andere sensationelle Erfindung: die Speerschleuder. Als "älteste Maschine der Menschheit" würdigt sie der Autor. Durch diesen verlängerten Arm erreichte der Speer des ambitionierten Steinzeitschützen eine wesentlich höhere Abwurfgeschwindigkeit und Durchschlagskraft.
"Dieser Drang zu höherer Effektivität wird zu seinem Signum im Umgang auch mit all seinen anderen Lebensbereichen", charakterisiert Hermann Parzinger das Alleinstellungsmerkmal des damals noch jungen Homo sapiens. Den größten Sprung nach vorne hatten allerdings schon seine Urahnen getan.
Mit der gezielten Nutzung des Feuers war das Wesen, das damals noch Homo erectus oder heidelbergensis hieß, ­hunderttausende Jahre zuvor endgültig aus dem Tierreich ­hervorgetreten. Der Archäologe folgt den "Kindern des Prometheus" von der Zähmung des Feuers bis zu den ersten Schriftkulturen.
Diese Spurensuche beschäftigt Hermann Parzinger schon lange. Er hat selbst mehrere prähistorische Schätze geborgen, war Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts und leitet heute die größte Kultureinrichtung Deutschlands, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, in die unter anderem die Berliner Museen eingegliedert sind. Das Schreiben über die Wunder der Welt von vorvorgestern ist ihm geläufig. "Die frühen Völker Eurasiens" (2011) waren sein letztes Buchthema.

Mit einem originellen Ansatz erklärt Parzinger den letzten großen Schritt auf dem Weg zum modernen Menschen, die Sesshaftwerdung. Entstand die Idee des Domestizierens aus den rituellen Zusammenkünften der verstreut lebenden Wildbeuter? Dafür lohnte es sich, Tiere nicht zufällig zu erbeuten, sondern gezielt zu züchten – und Pflanzen dort hinzusetzen, wo man sie immer wieder brauchte. Unsere gesamte Kultur könnte also aus großen Feiern entstanden sein.
So unterhaltsam ist Parzinger allerdings nicht immer. Manchmal gewinnt der Archäologe, der die Schichten eines Fundorts mit Fachausdrücken präzise bestimmt, die Oberhand über den Autor, der plastisch beschreibt, welche Menschen hier welches Leben führten.
Bei der Geografie macht sich sein Hang zur Vollständigkeit allerdings bezahlt: Waren zunächst Afrika und Kleinasien die kulturellen Zentren der Menschen, machen diese sich gegen Ende der letzten Kaltzeit dank neuer technischer Möglichkeiten auf zur europäischen Atlantikküste im Westen und bis ins heutige China nach Osten.
Die damals noch bestehenden Landbrücken führten sie nach Australien und Amerika. Die Quellenlage zu den frühesten Kulturen in den verschiedenen Kontinenten erweist sich als höchst unterschiedlich. Doch Parzinger beschreibt sie alle: die ersten Reisbauern am Yangtse ebenso wie die australischen Aborigines, die Jäger und Sammler der amerikanischen Clovis-Kultur und den ältesten uns bekannten Kultort, den türkischen Göbekli Tepe, wo schon vor 11.000 Jahren groß gefeiert wurde.

Parzinger berichtet aus Zeiten, in denen es nichts gab, um das Vergangene vor dem Vergessen zu bewahren, Fundstück für Fundstück muss er zurückerobern, um zu rekonstruieren, was gewesen sein könnte.
Die Überfülle an Geschichten vor unserer Geschichte sammelt er in bisher einzigartiger Systematik und bebildert sie mit aufschlussreichen Landkarten und Fotos. Wie viel Kultur und wie viele Kulturen schon Jahrtausende vor unserer Schrift existierten, wie tief das, was wir heute sind, in einem lange vergessenen Vorgestern wurzelt, erzeugt dabei vor allem eines: Staunen.

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