Sterndeutung

Roman
394 Seiten, Hardcover
€ 22.6
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ISBN 9783406674860
Erscheinungsdatum 21.01.2015
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags

Arthur Segal, Übersetzer und einigermaßen seriöser Autohändler, versucht sich Anfang der 90er-Jahre, kurz vor seinem 51. Geburtstag, seiner selbst und der Geschichte seiner jüdischen Familie zu vergewissern, einer Geschichte von Liebe und Arbeit, Verfolgung und Überleben, Glück und Chuzpe. Wie fühlt es sich an, wenn man den eigenen Geburtsort nicht genau angeben kann und wenn man bei der Geburt schon zum Tode verurteilt war, als Jude während des Holocaust, im Osten, irgendwo in den Bloodlands? Und wenn man dann doch, ein Wunder, überlebt und spät, als Kontingentflüchtling, mit der Familie aus der Ukraine ins Land der ehemaligen Täter zieht und sich dort sogar ein gutes Leben aufbauen kann? Und die eigene, blitzgescheite Tochter plötzlich Elitestudentin wird, einen deutschen Freund hat und auf dem Weg in eine schöne, neue Normalität ist? Allmählich entsteht eine zwischen den Zeiten hin und her wandernde Erzählung von Vergangenheit und vor allem Gegenwart, eine Familien- und Generationengeschichte, lebendig, komisch, hart. Berührend, fantastisch erzählt dieser wunderbare Debütroman vom Leben mit der Erinnerung und von jüdischem Familienleben in der Gegenwart.

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ISBN 9783406674860
Erscheinungsdatum 21.01.2015
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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FALTER-Rezension

Das Dilemma des verschont Gebliebenen

Thomas Leitner in FALTER 12/2015 vom 20.03.2015 (S. 30)

Der 30-jährige Jan Himmelfarb wagt sich in seinem ersten Roman an ein großes Format von fast 400 Seiten, und auch die inhaltlichen Vorgaben sind ehrgeizig. Ich-Erzähler Arthur Segal, eine Generation älter als der Autor, aber mit ähnlichen familiären Wurzeln (die jüdische Familie ist in den 1980ern aus der Ukraine ausgerechnet nach Deutschland ausgewandert), beginnt an seinem 51. Geburtstag den Versuch einer Chronik. Unter dem Druck der Familiengeschichte berichtet er von Gewesenem und Gegenwärtigem, von erinnerter Realität und fantasierten Familienlegenden.
Schon die Umstände der Geburt scheinen unheilsschwanger. In einem Zug, der wie so viele im Jahr 1941 ostwärts fuhr, kommt er zur Welt – „keine glücksverheißende Konstellation zwischen Himmelskörpern, ja überhaupt kein einziges leuchtendes Gestirn zu erblicken” (Goethe-Anklänge begegnen einem übrigens immer wieder). Die sonst verhängnisvolle Himmelsrichtung deutet hier keinen Weg in die Vernichtung, vielmehr einen der Rettung, weil schon der Ausgangspunkt im östlichen Zentrum der Katastrophe – der Ukraine –, das Ziel aber in den usbekischen Fernen Taschkents liegt. Rundherum geschieht das Schlimmste des Menschen(un)möglichen.
Die Protagonisten aber bleiben, wenn man vom im Krieg verschollenen Vater absieht, verschont. Das Exil in Zentralasien erweist sich als beschwerlich, aber lebensrettend, der Nachkriegsalltag der kränkelnden Sow­jetunion als grau, aber erträglich. Und der Absprung in die Bundesrepublik geht für Arthur mit Mutter, Frau und Tochter recht glatt vonstatten. Hier erleben die Segals erstaunt die nun wohltätigen Aspekte gut organisierter deutscher Staatlichkeit.
Ein fast beschauliches Leben, würden den Erzähler nicht ständig die Gespenster der Vergangenheit heimsuchen. Dem Dilemma des verschont Gebliebenen entgeht er nicht, zwanghaft werden ausweglose Situationen, in die er hätte kommen können, im Geist durchgespielt. Für Himmelfarbs Roman ergibt sich daraus ein sarkastischer Grundton, in dem immer durchklingt: Eigentlich darf das alles nicht wahr sein.

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