
Ulrich Rüdenauer in FALTER 27/2018 vom 04.07.2018 (S. 26)
Jürgen Kaube outet sich als Freund des Kickens. Das macht schon der Titel „Lob des Fußballs“ klar. Aber der Herausgeber der FAZ legt damit keine jener nostalgischen Lobeshymnen nach dem Motto „Früher war der Sport noch ehrlich“ vor, sondern erklärt, was das Spiel so besonders macht, welche Wirkung es auf den Zuschauer hat und wie Beglückung und Leid, Euphorie und Verzweiflung dabei unbedingt zusammengehören.
Fußball als „reine Wahrnehmungspräsenz im Stadion“, als Sportart, die keine Tätigkeiten außerhalb des Spielfelds nachahmt, die keine spezifischen körperlichen Voraussetzungen verlangt, die Helden hervorbringt und unglaublich viele taktische Möglichkeiten in sich birgt, von Zufällen ganz zu schweigen – das macht dieses Spiel so reizvoll, offen und rätselhaft. Jürgen Kaube erkundet all das, pointiert, leidenschaftlich und beim Blick auf neuere Entwicklungen keineswegs unkritisch.


