Entlang den Gräben

Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan
442 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783406714023
Erscheinungsdatum 29.01.2020
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags

Ein immer noch fremd anmutendes, von Kriegen und Katastrophen zerklüftetes Gebiet beginnt östlich von Deutschland und erstreckt sich über Russland bis zum Orient. Navid Kermani ist entlang den Gräben gereist, die sich gegenwärtig in Europa neu auftun: von seiner Heimatstadt Köln nach Osten bis ins Baltikum und von dort südlich über den Kaukasus bis nach Isfahan, die Heimat seiner Eltern. Mit untrüglichem Gespür für sprechende Details erzählt er in seinem Reisetagebuch von vergessenen Regionen, in denen auch heute Geschichte gemacht wird.
Navid Kermani ist im Auftrag des SPIEGEL von seiner Heimatstadt Köln durch den Osten Europas bis nach Isfahan, die Heimat seiner Eltern, gereist. Die Reise führte ihn mitten durch den jüdischen «Ansiedlungsrayon» der Zarenzeit, die «Bloodlands» des Zweiten Weltkriegs, am Riss zwischen Ost und West entlang, wo der Kalte Krieg längst nicht zu Ende ist und im Donbass zum heißen Krieg wird. Er hat die Trümmer zerstörter Kulturen und die Spuren alter wie neuer Verwüstungen gesehen. Vor allem hat er Menschen getroffen, die innerlich zerrissen sind, weil sie sich auf der Suche nach Heimat und Wohlstand auf eine Seite schlagen müssen. Mit wenigen Strichen lässt er das Nachtleben der Großstädte lebendig werden, Geschäfte wie zu Sowjetzeiten, hippe Cafés, die Gelassenheit in Frontnähe und die Angst vor den anderen, wer immer das ist.

"Das Beispiel von Navid Kermani zeigt, wie voraussetzungsreich eine Autorschaft gemacht sein muß, wie vielfach gebrochen, marginalisiert, davon betrübt und zugleich euphorisiert, wie sehr, bei aller Kritik, weltbegeistert sie sein muß, daß sie sich die Rolle des politischen Schriftstellers, die auch besonders schön leuchtet, zutrauen darf."
Rainald Goetz, Dankesrede zur Verleihung des Büchner-Preises 2015

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ISBN 9783406714023
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FALTER-Rezension

Mit einem Deutschen durch den Osten

Nina Brnada in FALTER 9/2018 vom 02.03.2018 (S. 32)

Der deutsch-iranische Intellektuelle und Autor Navid Kermani begibt sich ausgehend von seiner deutschen Heimat auf eine Reise durch Osteuropa. Über Polen, die Ukraine, Georgien und Armenien gelangt er bis in die zentraliranische Stadt Isfahan, aus der seine Familie stammt.
Auf diesem Weg kommt er durch Gebiete, die im Zentrum aktueller Konflikte stehen. Polen durchläuft gerade eine antieuropäische Entwicklung und die Zukunft des Irans ist nach wie vor von weltpolitischer Bedeutung. Warum der Autor ausgerechnet jetzt diese Route wählt, erschließt sich aus dem Buch nicht ganz – aber sie erscheint auf den ersten Blick vielversprechend.
Und dennoch: Kermani präsentiert zwar eine durchaus anregende Sammlung von Bücherwissen über die Länder, die er durchquert – angereichert mit Gesprächen mit vielzitierten Intellektuellen aus diesen Gegenden. Aber seine Erzählungen sind statisch, die Orte, die Kermani aufsucht, zu erwartbar (etwa das Oskar-Schindler-Museum in Krakau oder das KGB-Museum in Vilnius). Zudem war der Ablauf der Reise offenbar genau durchgeplant. Es kommt kaum zu spontanen Begegnungen, Kermani schafft wenig Raum für all das, was ein solches Unterfangen wirklich unvergesslich macht – jene Dinge, mit denen man nicht gerechnet hat.
Auch programmatisch überzeugt „Entlang der Gräben“ nicht besonders: Wer Kermani auf seiner Reise folgt, der nimmt diesen Teil der Welt durch die Augen eines sehr deutschen Beobachters wahr. Der Autor liefert mit seinem Buch das, was ein liberal gesinnter, nicht allzu genau informierter Westeuropäer von einer Reise in den Osten erwartet – einen Schuss Wildnis und jede Menge Staunen darüber, dass auch Osteuropa ein Teil ­Europas samt gemeinsamer Geschichte ist. Auch die Sorgen über die nationalistischen Tendenzen im Osten dürfen nicht fehlen. Kermanis zuweilen penetrante Westperspektive erschwert den Versuch, den Osten wirklich zu begreifen.

Akademietheater, 28.2., 20 Uhr: Navid Kermani im Gespräch mit Philipp Blom

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