Über den Geist der Menschheit
320 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783406725036
Erscheinungsdatum 11.11.2019
Genre Sachbücher/Philosophie, Religion/Philosophie/Antike bis Gegenwart
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags

Seit der Antike ist "Humanität" ein Leitbegriff für menschliches Handeln und menschliche Würde. Doch die zur Floskel heruntergekommene Formel setzt ein Bild des Menschen voraus, das nur selten hinterfragt wird. Volker Gerhardt, einer der prominentesten deutschen Philosophen, geht dieser Selbstbeschreibung des Menschen nach, überwindet die traditionelle Geringschätzung der Tiere und entfaltet ein radikal neues Verständnis der Beziehung von Natur und Kultur.

Wir sind in einem Zeitalter der globalen Vernetzung angekommen, in dem vom Klimawandel bis zur Genforschung alle Menschen von einer neuen Verwandlung der Welt betroffen sind. Mehr denn je ist deshalb heute die Frage nach der einen Menschheit und dem, was sie verbindet, aktuell, ja überlebenswichtig - denn viele Herausforderungen der Zukunft werden sich nicht isoliert, sondern nur gemeinsam lösen lassen. Auch die Philosophie muss darauf reagieren und ihre althergebrachten Begriffe in Frage stellen. Volker Gerhardt tut das und stellt in seinem Buch den "Geist der Menschheit" auf eine erweiterte, zur Erhaltung von Natur und Kultur verpflichtende Grundlage.

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ISBN 9783406725036
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FALTER-Rezension

Der Mensch ist das spielende, Nein sagende Tier

Sebastian Kiefer in FALTER 39/2019 vom 27.09.2019 (S. 42)

Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Eine maßgebende Antwort auf diese große Frage haben Max Scheler und Helmut Plessner gegeben, meint der emeritierte Philosoph Volker Gerhardt in „Humanität. Über den Geist der Menschheit“. Es sei, fasst er die Position der prominenten Vertreter der anthropologischen Philosophie zusammen, die Fähigkeit, in einem umfassenden Sinne Nein sagen zu können: zu bestimmten Regeln, zu Auffassungen, aber auch zu einem Zustand unseres Selbst und letztlich zur gegebenen Wirklichkeit. Das schaffe Distanz und Unterschiede. Es ermögliche, das unmittelbar Gegebene zu übersteigen und aus Möglichkeiten zu leben.

Je mehr der Mensch dieser Distanz innegeworden sei, desto mehr müsse ihm bewusst geworden sein, wie sehr der Einzelne auf Kollektive und auf die Gattung Mensch bezogen existiere, die ihre Besonderheit im Tierreich je neu deute. Dieses Bewusstsein sei nicht zuletzt die Basis für Offenbarungsreligionen und politische Entwürfe. Die menschliche Lust am Spiel grundiere letztlich seine gesamte Existenz, die eine wesentlich offene, fragende, experimentierende sei. Löse ein Tier ein Problem technisch oder gedanklich, sei es in der Regel befriedigt. Ein Mensch dagegen entdecke mit jeder Lösung weitere Probleme – und damit ­potenziell sich selbst und die Welt je neu.

Bedauerlich an Gerhards groß angelegter Definition des Humanen ist, dass er kaum über den Tellerrand der deutschsprachigen Universitätsphilosophie schaut, weite Teile der Kognitions- und Bio-Wissenschaften ausblendet und bisweilen in einen Jargon der undefinierten großen Singulare verfällt: „Die Vernunft wird im Sinne ihres Körpers tätig.“ Heißt das, dass der Körper der Vernunft gehört? Wohl kaum. Zugutehalten muss man ihm, dass er nie doziert. Er umkreist Vorschläge zur Bestimmung des Humanen in verzweigten Denkspaziergängen. Plausibilität, nicht unanzweifelbares Wissen ist das Ziel. Das ist lobenswert in einer Zeit, die universelle Bestimmungen gerne als „Essenzialismus“ oder Neokolonialismus abkanzelt.

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