

Kirstin Breitenfellner in FALTER 15/2019 vom 12.04.2019 (S. 33)
Alarmismus herrscht nicht nur in den Medien, sondern manchmal auch in Büchern über Medien. In „Digitale Gefolgschaft“ sieht Christoph Türcke nicht nur die Epoche der Schrift ihrem Ende zueilen, sondern im Internet und seinen Begleiterscheinungen auch eine neue Form der Nichtregierbarkeit auf uns zukommen. Seinen Machtverhältnissen komme man mit den politischen Begriffen von Herrschaft und Unterdrückung nicht mehr bei. „Plattformen wie Google und Facebook knechten ihre Nutzer nicht. Sie saugen sie an.“
Türcke hat mit „Hyperaktiv!“ (2012) und „Lehrerdämmerung. Was die neue Lernkultur in den Schulen anrichtet“ (2016) zwei genuine Debattenbeiträge geliefert. Sein neues Buch geht nur als Zusammenschau der Geschichte der Medien seit Erfindung des Buchdrucks durch. Als solche ist Türckes gelehrter Parforceritt aber durchaus lesbar. Nur Lösungen hat er leider wenige anzubieten.