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Kurzbeschreibung des Verlags
Corona und der Klimawandel nötigen zu einer elementaren Rückbesinnung auf die Natur. In einer brillanten Abhandlung zeigt der Philosoph Christoph Türcke, wie verhängnisvoll der Glaube ist, die Natur sei nichts als die Verfügungsmasse unserer Konstruktionen.
Konstruktivismus wie Dekonstruktivismus haben gleichermaßen den Glauben gefördert, die Natur sei nur das, was wir aus ihr machen. Sie sind pseudokritische Ableger eines High-Tech-Machbarkeitswahns. Gender gilt bereits als ein Konstrukt, für das es nur noch ein Kriterium gibt: persönliches Zugehörigkeitsempfinden. Dabei rückt aus dem Blickfeld, dass wir Menschen selbst bloß Naturwesen sind. Wenn wir die Natur auch unsere eigene nach Belieben zurechtkneten wollen und ihren Eigensinn ignorieren, schlägt sie umso heftiger auf uns zurück.
Christoph Türcke fängt immer bei Adam und Eva an, sprich bei den Einzellern und beim Opferkult. Das erfordert in der ersten Hälfte des Buchs ein wenig Durchhaltevermögen, da er den theoretischen Boden dafür bereitet, zu erklären, warum die Evolution in weiten Strecken auf Heterosexualität setzt und Natur nicht identisch ist mit der Wahrnehmung des Menschen und schon gar nicht mit seinen Wünschen. Dann kommt er zur Genderdebatte. Der Konstruktivismus, der alles, auch das Geschlecht, für eine menschliche Setzung halte, beruhe selbst auf einer apodiktischen Aussage, moniert Türcke und unterzieht im zweiten Teil den aktuellen Genderdiskurs einer fundierten Analyse. Etwa die Begründung, sich im "falschen Körper" zu befinden. Wer das Geschlecht für eine freie Wahl halte, verfalle dabei in eine essenzialistische Selbstdeutung, die Körper und Seele trenne. Auch wenn Türckes Rückgriff auf Freud nicht immer zu überzeugen vermag: Er macht sich die Mühe, die wichtigsten Argumente der Debatte auf Herz und Nieren zu prüfen, und schafft damit Material zum Mitreden.
Christoph Türcke fängt immer bei Adam und Eva an, sprich bei den Einzellern und beim Opferkult. Das erfordert in der ersten Hälfte des Buchs, in dem der Autor den Boden dafür bereitet, zu erklären, warum Natur nicht identisch ist mit den Vorstellungen des Menschen, ein wenig Durchhaltevermögen.
Der Konstruktivismus, der alles, auch das Geschlecht, für eine menschliche Setzung hält, beruhe selbst auf einer apodiktischen Aussage, moniert Türcke und unterzieht im zweiten Teil den aktuellen Genderdiskurs einer fundierten Kritik. Etwa die Begründung, sich im falschen Körper zu befinden. Wer das Geschlecht für eine freie Wahl halte, verfalle dabei in eine essenzialistische Selbstdeutung, die Körper und Seele trenne. Auch wenn Türckes Rückgriff auf Freud nicht immer zu überzeugen vermag: Er liefert damit einen mutigen Debattenbeitrag zu einem der heißesten Themen der Zeit. Chapeau!