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Kurzbeschreibung des Verlags
WIE BILDER VERGANGENHEIT REKONSTRUIEREN
Die Vergangenheit ist unbeobachtbar. Was wir von ihr wissen oder uns vorstellen, haben wir nicht zuletzt durch Bilder erfahren: Historiengemälde, Fotografien, Filme, digitale Reanimationen. Der Kunsthistoriker Peter Geimer fragt, was Bilder zu visuellen Zeugnissen macht und wie sie Geschichte Gestalt verleihen. Dabei zeigt sich, dass Bilder nicht einfach historische Sachverhalte illustrieren, sondern selbst Erscheinungsformen der Geschichte sind.
Obwohl Sprache traditionell als Leitmedium des Historischen gilt, beruht unsere Vorstellung des Vergangenen maßgeblich auch auf Bildern. Wie Schriftquellen, so rekonstruieren Bilder Geschichte aber nur bruchstückhaft – sie bilden Fragmente auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das vorliegende Buch stellt vielfältige Erscheinungsweisen visueller Rekonstruktion in den Medien Malerei, Fotografie und Film vor. Die Zusammenschau zeigt, dass diese diversen Formen der Vergegenwärtigung – vom detailgenau rekonstruierenden Historienbild des 19. Jahrhunderts über das dokumentarische Foto bis zum «reenactment» im zeitgenössischen Video – sehr unterschiedliche Möglichkeiten der Imagination des Vergangenen darstellen.
Ein neuer Blick auf die Rekonstruktion von Geschichte im Bild
Peter Geimer zeigt, wie Bilder zu visuellen Zeugnissen werden
Darf man Fotos aus der Lagerkartei von Auschwitz digital kolorieren? Nicht, wenn es nach Peter Geimer geht, der darin eine "Beseitigung des Historischen" sieht. Wie wir uns im Lauf der Jahrhunderte Bilder der Vergangenheit machten, zeigt der Kunsthistoriker anhand von Fallbeispielen. Die Akribie, mit der der "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson Filmmaterial aus dem Ersten Weltkrieg koloriert und vertont, findet ihre Entsprechung im Perfektionismus des Historienmalers Ernest Meissonier (1815-1891). Fotografie interessiert Geimer vor allem dann, wenn sie Dinge festhält, deren Bedeutung zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht klar ist.
So ganz finden die Teile in diesem Buch nicht zusammen. Dennoch erlaubt es faszinierende Blicke in die Werkstätten, in denen die Bilder für unser kollektives Gedächtnis entstehen.