Die Asyl-Lotterie

Eine Bilanz der Flüchtlingspolitik von 2015 bis zum Ukraine-Krieg
269 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783406797385
Erscheinungsdatum 16.02.2023
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag C.H.Beck
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Kurzbeschreibung des Verlags


WAS IN DER FLÜCHTLINGSPOLITIK FALSCH LÄUFT UND WIE WIR DEN BEDÜRFTIGEN WIRKLICH HELFEN KÖNNEN


Das europäische Asyl-System ist zum Lotteriespiel geworden: Geographische Lage, Geld, Fitness und Glück auf dem gefährlichen Land- und Seeweg bestimmen, wer es an die Grenze schafft, Asyl beantragen und einwandern kann. Ruud Koopmans zeigt, dass wir so nicht den Hilfsbedürftigsten helfen und uns zahlreiche Probleme bei der Integration einhandeln. Seine schonungslose Bilanz endet mit einem bestechenden Vorschlag, wie es auch anders ginge – wenn wir nur den Mut dazu haben.


"Politisch Verfolgte genießen Asylrecht", heißt es im Grundgesetz. Ein schöner Satz, um den sich immer mehr Einschränkungen und Verordnungen ranken. Das Regelungswirrwarr ist Symptom einer fehlgeleiteten Flüchtlingspolitik, die es honoriert, wenn man sich an Europas Grenzen durchschlägt. Wer es nicht schafft, hat das Nachsehen. Europa tut sich mit diesem System aber auch selbst keinen Gefallen. Ruud Koopmans beschreibt an konkreten Fällen und anhand von statistischen Daten, warum die bisherige Regelung die Integration erschwert, die innere Sicherheit bedroht, den Rechtspopulismus stärkt, Europa spaltet und abhängig macht von Autokraten, die ihre Grenzen zu Europa je nach Gusto öffnen oder schließen. Die sogenannte Flüchtlingskrise von 2015 erweist sich als hausgemachte Krise der Asylpolitik. Die luzide, auf mehrjähriger Forschung basierende Bilanz schließt mit einem pragmatischen Vorschlag, wie wir durch großzügige humanitäre Aufnahmen in Kombination mit einer Eindämmung der irregulären Einwanderung die Kontrolle zurückgewinnen können – damit die Asylpolitik kein lebensgefährliches Lotteriespiel bleibt.


Warum das europäische Asylregime todkrank ist:

  • Es fordert mehr Menschenleben als es rettet
  • Nur die Stärksten schaffen es nach Europa
  • Viele Bedürftige haben keine Chance
  • Die Erstaufnahmeländer werden im Stich gelassen
  • Die Integration ist aufwendiger als gedacht
  • Der Rechtspopulismus wird gestärkt
  • Europa wird gespalten und erpressbar durch Autokraten


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    ISBN 9783406797385
    Erscheinungsdatum 16.02.2023
    Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
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    FALTER-Rezension

    Migrationsforscher Koopmans: Europas Asylsystem ist extrem ungerecht

    Sebastian Kiefer in FALTER 12/2023 vom 24.03.2023 (S. 27)

    Niemanden lassen die Bilder los: Weit mehr als 20.000 Menschen verloren allein im vergangenen Jahrzehnt ihr Leben im Mittelmeer, weil sie sich ein besseres Leben in Europa versprachen. Die lebensgefährliche Passage wagen kann nur, wer mobil, risikobereit und fähig ist, der Schlepperindustrie mehrere tausend US-Dollar für ihre düsteren Dienste zu zahlen. Die Mehrheit wurde nicht persönlich verfolgt, die aus Westafrika stammenden Menschen sind fast nie Flüchtlinge nach UN-Konvention. Dennoch suchen sie im Schengen-Raum um Asyl an, weil europäische Werte es mehrheitlich verbieten, Menschen in Herkunftsländer zurückzubringen, wenn dort ihre Unversehrtheit nicht gesichert ist, Transitländer die Rücknahme ablehnen oder wenn sich die Identität wegen fehlender Ausweispapiere nicht klären lässt.

    Um in der EU Zuflucht zu erlangen, ist laut Ruud Koopmans vom Wissenschaftszentrum Berlin nicht der Grad der Schutzbedürftigkeit entscheidend, sondern Risikobereitschaft, physische Stärke, Zufall und Geld, denn fast alle, die den Schengen-Raum betreten, dürften auch bleiben. Jenen hingegen, die zu schwach, zu krank oder zu arm sind, um die Grenzen der EU zu überschreiten, komme niemand zu Hilfe. „Weil die europäischen Länder – anders als zum Beispiel Kanada, die Vereinigten Staaten, Australien und zum Teil auch Großbritannien – keine proaktive, planmäßige Flüchtlingspolitik betreiben, ist die Asylpolitik in Europa immer ein Spielball internationaler Ereignisse, die dazu führen, dass manchmal kaum jemand Europa erreicht, und zeitweise die Zahl der Flüchtlinge, die Europa erreichen, dramatisch zunimmt.“ Hohe Flüchtlingszahlen in kurzen Zeiträumen aber würden die Aufnahmegesellschaften überfordern.

    Koopmans wurde Deutschlands führender Migrationsforscher, weil er geduldig gesichteten Daten folgt und sich dabei ebenso von Mitgefühl und Fairness wie vom Sinn für das Machbare leiten lässt. Sein letztes Buch, „Das verfallene Haus des Islam“, zeigte frei von Moralismen auf, dass muslimische Migrationsgemeinschaften weltweit zu jenen gehörten, die statistisch gesehen die geringsten Erfolge bei Bildung und Arbeit auch in der zweiten und dritten Einwanderungsgeneration erzielen und höhere Gewaltbereitschaft und Intoleranz zeigen. Ausführlich analysierte Koopmans auch die Gründe und Lösungsmöglichkeiten dafür.

    Wie eine Neuregelung der Zuwanderung in die EU aussehen kann, das zeigt Koopmans in seinem neuen Buch in wiederum idealer Balance von ideologiefreier Datensichtung, Philanthropie und Sinn für das politisch Notwendige und Machbare. Er plädiert für eine Variante des australischen Modells: Asylverfahren sollen demnach außerhalb des Schengenraums durchgeführt werden; das macht irreguläre Zuwanderung unattraktiv. Das UN-Flüchtlingshilfswerk etwa solle jene auswählen, die die Hilfe am dringendsten brauchen.

    Mit kooperationswilligen Ländern seien Rücknahmeverträge für irreguläre Migranten auszuhandeln, indem man im Gegenzug anbietet, Kontingente an Arbeitskräften und Auszubildenden legal und mit den Garantien des Wohlfahrtsstaates versehen nach Europa zu holen.

    Ziel von Koopmans’ Modell ist nicht eine Reduktion von Zuwanderung, sondern Gerechtigkeit und Humanität. An dieser mangelt es einer Mehrheit der Deutschen nicht, wie die „Willkommenskultur“ für Syrer und jüngst für die Ukrainer bewies. Ihr fehlt lediglich der institutionelle Rahmen: „Wir können es viel besser, und wir sind es sowohl den Flüchtlingen als auch den eigenen Bürgern schuldig, endlich über unseren Schatten zu springen.“

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