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Kurzbeschreibung des Verlags
GOETHES DUNKLE SEITE
Goethe und die Juden das heikle Thema wurde allzu lange gemieden. Dabei war Goethes Verhältnis zu den Juden seiner Zeit mehr als zwiespältig. Neben einer gewissen Faszination standen Vorurteile und besonders in Goethes späteren Jahren eine regelrechte Feindschaft, die er jedoch bewusst kaum öffentlich äußerte. Auf Grund von bisher ungenutzten Quellen deckt der bekannte Goethe-Forscher W. Daniel Wilson diese schwierige Seite von Goethes Leben und Wirken auf.
«In Jena darf nach alten Gesetzen kein Jude übernachten. Diese löbliche Anordnung dürfte gewiß künftig hin besser als bisher aufrecht erhalten werden.» So schrieb Goethe 1816 in einem Brief. In seinen öffentlichen Äußerungen und Tätigkeiten stellte er sich meist als Freund der Juden dar, auch um seine vielen jüdischen Verehrer und Verehrerinnen nicht zu verlieren. Doch besonders ab 1796 ging er in harte Opposition gegen die Emanzipation der Juden. Diese Haltung stand auch nur scheinbar in Widerspruch zu seinen freundschaftlichen Kontakten mit einigen gebildeten Juden. Im zeitgenössischen Kontext fragt W. Daniel Wilson, wie Goethes Einstellungen zu bewerten sind und wen er überhaupt als «Juden» betrachtete. Wilson zeigt uns den Schriftsteller und Politiker, denn Theaterdirektor und den Privatmann Goethe und zeichnet ein differenziertes Bild, das dennoch klare Urteile nicht scheut.
275. Geburtstag am 28. August 2024
Ein lange gemiedenes Thema in der Beschäftigung mit Goethe
W. Daniel Wilson wertet bisher kaum beachtete Quellen aus
Der amerikanische Germanist W. Daniel Wilson durchleuchtet in seinen Publikationen problematische Seiten im Leben des Dichterfürsten Goethe: die Ablehnung der Französischen Revolution, die laxe Haltung gegenüber Menschenrechtsverletzungen in Weimar. Nun ist es seine bisher wenig behandelte Judenfeindschaft, durchaus nicht gleichzusetzen mit dem erst aufkommenden (rassistischen) Antisemitismus, wie Wilson ausführlich erklärt.
Paradox, dass Goethe eine der größten Leistungen seines Idols Napoleon, die "Judenemanzipation", also legale Gleichstellung, ablehnte und sich trotz der sonst kosmopolitischen, antinationalistischen Haltung nicht von zeitgenössischen Vorurteilen wie jenem der "Geldgier" befreite. Die wenigen wohlwollenden Kontakte, etwa zu Rahel Varnhagens Salon, scheinen opportunistisch motiviert.