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Kurzbeschreibung des Verlags
Eine Pistole! Jonas findet sie nach einer Schießerei in seinem Viertel und nimmt sie mit. Er kann es kaum erwarten, sie seinen besten Freunden Binny und Kamal zu zeigen. Endlich können sie sich auf der Straße behaupten. Und sich gegen die Gang wehren, mit der sie immer Ärger haben. Ist ja bloß zur Abschreckung. Doch Kamal will die Waffe auf einmal für sich alleine haben und verhält sich immer seltsamer. Er begeht Überfälle und bedroht sogar seine eigenen Freunde. Jonas merkt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis jemand verletzt wird ...
Eine packende Großstadt-Geschichte über die Konsequenz einer fatalen Entscheidung – leicht zu lesen und rasant erzählt. Einfach super lesbar!
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Eine Vororte-Hauptstraße mit farblosen Zweckbauten, gelangweilte junge Männer, ein Fastfood-Lokal. Es ist kalt und grau. Plötzlich zerreißen Schüsse dieses Anti-Idyll einer Kleinstadt in den englischen Midlands. Ein „glänzender schwarzer Mercedes“ quietscht vorbei. Ein „Street Player“ wird erschossen. Drei Burschen beobachten, wie die Polizei alles absperrt, aber sie schleichen sich lieber fort, bevor sie befragt werden. „Keiner traut der Kripo.“
Jonas, einer der Burschen, macht noch schnell einen Abstecher in die Nähe des Tatorts und findet die Tatwaffe, eine Pistole, die er unter seinem Bett versteckt. Als er sie seinen Freunden Binny und Kamal zeigt, nimmt das Unglück seinen Lauf.
„The Gun“ heißt der 80 Seiten schmale Milieuroman des britischen Autors Bali Rai im Original. Es ist ein ähnlich abgegriffener Titel wie der deutsche Titel „Außer Kontrolle“. Unzählige Thriller heißen so. Auch der Untertitel ist missglückt: „Wenn aus Spiel bitterer Ernst wird.“ Der Ernst ist nicht bitter, sondern tödlich. Für die Jugendlichen, die hier in Siedlungen mit tristen Wohnblöcken und schmuddeligen Parkanlagen ihr Revier abstecken, ist das Spiel des Lebens immer ernst.
Bali Rai, 1971 als Sohn indischer Einwanderer in Leicester geboren, gelingt es gut, mit kurzen Sätzen, frechen Dialogen und klaren Bildern die Lebensrealität jener Jugendlichen einzufangen, die sich geografisch und gesellschaftlich am Rand befinden. Banden und Drogenhändler treiben ihr Unwesen. Halbstarke Jugendliche ohne Perspektive wachsen in Armut auf, Gewalt und Rassismus sind allgegenwärtig. Die Milieustudie, die stereotype Männlichkeit nicht ausspart, ist durchkomponiert, ohne zu viele Details und ohne großes Seelentheater.
Jonas, etwa 13 Jahre alt, ist der Ich-Erzähler. Er wohnt mit zwei Schwestern und seiner alleinerziehenden Mutter, einer Pflegerin, die jede Nacht zur Arbeit muss, im zwölften Stock. Die drei Freunde, die sich jargongetreu mit „Bruder“ anreden, behandeln die gefundene Pistole wie einen wertvollen Schatz. Kamal aber, ein Flüchtlingskind, entwickelt sich zur „immer wütenden“ Hauptfigur und will bald die Pistole nicht mehr hergeben. „Er meinte, wir hätten unser Gesicht verloren und die Leute würden uns Weicheier nennen.“