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Kurzbeschreibung des Verlags
Dieses Buch über das 'Sonderkommando' Auschwitz rekonstruiert auf der Grundlage zahlreicher, zum Teil noch unveröffentlichter Zeugenaussagen und schriftlicher Quellen die dramatischen Ereignisse des Aufstands der jüdischen KZ-Häftlinge gegen ihre SS-Bewacher am 7. Oktober 1944. Mehr als eine Million Juden wurden von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet. Es waren jüdische Häftlinge, Mitglieder des sogenannten »Sonderkommandos«, die gezwungen wurden, die Leichen aus den Gaskammern herauszuholen und in den Krematorien zu verbrennen. Am 7. Oktober 1944 erhoben sich die Häftlinge gegen ihre Peiniger. Sie steckten das Krematorium mit den Gaskammern in Brand, töteten die Bewacher und flüchteten. Bereits unweit von Birkenau wurden sie gestellt und ermordet. Von dem Moment an, als der erste Stein auf die SS-Männer geworfen wurde, bis zu dem Moment, als die Leiche des letzten Aufständischen verbrannt worden war, vergingen etwa 12 Stunden. Der Historiker Gideon Greif und der Journalist Itamar Levin haben in den vergangenen Jahrzehnten mit Überlebenden gesprochen und Niederschriften der Häftlinge ausgewertet. Ihr Buch verfolgt die Ereignisse und die diversen Aufstandsplanungen, die der Revolte vorausgegangen sind, zeichnet den Aufstand nach und legt die Folgen für die Überlebenden dar. Die Autoren verschaffen so der einzigen bewaffneten Häftlingsrevolte in der Geschichte des Lagers Auschwitz-Birkenau den ihr gebührenden Platz in der Erinnerung an den Holocaust.
Seit dem „Auslandsoscar“ für den ungarischen Streifen „Son of Saul“ ist das KZ Auschwitz wieder ein aktuelles Thema. In dem Film will Saul, Mitglied des KZ-Sonderkommandos, seinen Sohn beerdigen. Das Sonderkommando führte die Neuankömmlinge im KZ zu den Gaskammern, hieß sie, sich auszuziehen, sortierte ihre Kleidung und schaufelte die Asche der Vergasten in die Teiche des Lagers.
Die Historiker Gideon Greif und Itamar Levin liefern in ihrem Buch „Aufstand in Auschwitz“ den penibel recherchierten historischen Hintergrund der Sonderkommandos. Sie haben zahlreiche, in vielen Fällen unveröffentlichte Zeugenaussagen und schriftliche Quellen verarbeitet. Es geht um den 7. Oktober 1944, an dem binnen zwölf Stunden der einzige und erfolglose Aufstand von Häftlingen ablief. Seine Nachwirkungen sind noch 72 Jahre später zu spüren. In Auschwitz-Birkenau wurden mehr als eine Million Juden und Angehörige anderer Völker und Religionen von den Nationalsozialisten ermordet. Die Vernichtungsarbeit war straff organisiert, die „Sonderkommandos“ erhielten ausreichend Verpflegung, Ruhe und wohnten komfortabel. Von Zeit zu Zeit wurden sie von den Nazis umgebracht, um Mitwisser loszuwerden. Und anschließend wurden unter den Lagerinsassen neue Arbeitskräfte zwangsverpflichtet.
„Am Morgen des 7. Oktober 1944, dem Tag des Aufstands, zählten die Sonderkommando-Häftlinge insgesamt 663 Mann“, schreiben Greif/Levin (S. 220). 300 Mann sollten zu einem „Auftrag“ nach Oberschlesien abgezogen werden. Ein Täuschungsmanöver. Die 300 Mann sollten getötet werden.
Die Pläne und Waffen der Häftlinge für einen Aufstand waren völlig unzureichend. Beim Mittagappell schlugen sie dennoch los, steckten das Krematorium mit den Gaskammern in Brand, töteten einige Wachen. Manche flüchteten, kamen aber nicht weit. Binnen zwölf Stunden war alles vorbei. Der israelische Historiker und Forscher Gideon Greif veröffentlichte 1999 das Standardwerk „Wir weinten tränenlos“ über Überlebende des Sonderkommandos. Das vorliegende Buch bietet eine anschauliche Schilderung der Lagerorganisation und eine Chronik des Aufstands.
Gideon Greif hält am Donnerstag, 17. März 2016, 18.30–20 Uhr einen Vortrag: Die Elendsten unter den Elenden. Das »Sonderkommando« in Auschwitz-Birkenau: Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, 1., Minoritenplatz 1