Stories | »Mögen alle die Kunde vernehmen: Zach Williams’ ›Es werden schöne Tage kommen‹ gehört zu den Debüts der Superlative in diesem Jahr.« Washington Post
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Kurzbeschreibung des Verlags
Eine Wunderkammer unheimlich origineller Erzählungen
Ein Paar wacht in einer Ferienhütte im Wald auf und stellt fest, dass es in der ewig gleichen Idylle gefangen ist. Doch anders als sie selbst scheint ihr kleiner Sohn nicht zu altern. Ein Mann findet seine Nachbarin tot in deren Wohnung vor und beginnt eine aberwitzige Verfolgungsjagd. Ein anderer willigt ein, mit einer Frau zu schlafen, während ihr Freund aus dem Schrank zusieht, und kommt dem seltsamen Geheimnis des Paars auf die Schliche. Als wären sie dem kollektiven Albtraum unserer Zeit entsprungen, oszillieren die Geschichten in diesem Band zwischen dem Profanen und Bizarren. Sei es die umwälzende Erfahrung des Elternseins oder der Echokammerneffekt des Internets: Zach Williams erzählt vom Grauen der Begegnung mit dem ganz und gar Unbekannten – und zeigt, dass wir unsere Wirklichkeit letztlich nur bewohnen wie ein Puppenhaus.
Der Titel führt auf eine falsche Fährte. "Es werden schöne Tage kommen" (im Original: "Beautiful Days") klingt nach Lektüre für den Ohrensessel, nach Indian Summer und einer verzweigten Familiengeschichte, die an beiden Küsten der USA und in einem Ferienhaus irgendwo dazwischen spielt.
Weit gefehlt! Das Erstlingswerk von Zach Williams besteht aus dichten, unheimlichen Kurzgeschichten. Die Figuren führen durchschnittliche Leben, die plötzlich ins Dunkle kippen. Nach dem Unfalltod seiner Frau findet ein Mann nicht mehr zurück in die Spur. Er gerät in eine merkwürdige Gesellschaft um einen antikapitalistischen Guru, für den der Untergang nah ist: "Ökonomischer und technologischer Fortschritt sind eine Form des Massensuizids."
Eine andere Geschichte dreht sich um einen Angestellten, der während eines Schneesturms nahezu allein im Büro ist. Außer ihm sind nur ein Kollege und der Mann vom Wachtdienst da, der nach verstörenden E-Mails an die Firma eingestellt wurde. Beide offenbaren ihm an dem Tag ungefragt ihre dunklen Seiten. Bis sich der Protagonist eingesteht, dass er um nichts besser ist als sie.
Die Meisterschaft von Zach Williams besteht darin, in Schwebe zu lassen, ob denn nun die verstörendgruseligen Parallelwelten, in die seine Figuren blicken, die Hölle sind - oder nicht vielmehr der Alltag, der aus Arbeit, Internet und meist oberflächlich bleibenden Beziehungen besteht.
Was seine Erzählungen von deutschsprachiger Literatur unterscheidet, ist der Verzicht auf Figurenpsychologie. Sie liefern keine Begründungen für ihr Handeln.
Umso stärker sind die atmosphärischen Bilder, die der Text malt. Sie zeigen ein düsteres, paranoides Amerika und Menschen, deren Leben von Ängsten und Wahnvorstellungen dominiert werden. Nur manchmal offenbart sich ihnen unverhofft und kurz so etwas wie Güte oder Liebe.
Schöne Tage? Das nicht, aber im Kühlschrank brennt noch Licht.