Mittelmäßiges Heimweh

Roman
192 Seiten, Hardcover
€ 18.4
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ISBN 9783446208186
Erscheinungsdatum 03.02.2007
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Hanser, Carl
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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Auf dem Fernsehschirm in der Kneipe flimmert ein Fußballspiel, auf dem Fußboden liegt ein Ohr. Dieter Rotmund weiß sofort: Das kann nur seines sein. Hat jemand etwas bemerkt? Und wie findet man durch den Alltag, wenn die Körperteile abhanden kommen? Wilhelm Genazino erzählt die Geschichte eines Mannes, der neben seinem Ohr noch weitere Verluste erleiden muss. Und der davor erschrickt, dass selbst seine Gefühle nur noch mittelmäßig sind.
Ein Roman voller Ironie, Detailbesessenheit und mit einer Bosheit, die den Figuren nichts erspart.

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ISBN 9783446208186
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FALTER-Rezension

Klaus Nüchtern in FALTER 23/2007 vom 06.06.2007 (S. 60)

Die letzten Jahre haben dem in Frankfurt am Main lebenden Wilhelm Genazino steigende Beachtung und in konsequenter Folge den Büchner Preis (2004) eingebracht, was der 1943 in Mannheim geborene Schriftsteller der wachsenden Leserschaft durch eine in ihrer Verlässlichkeit an Woody Allen erinnernde Produktivität vergilt. Alle zwei Jahre erscheint ein eher schmal gehaltener Roman: "Ein Regenschirm für diesen Tag" (2001), "Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman" (2003), "Die Liebesblödigkeit" (2005) und nun "Mittelmäßiges Heimweh". Als Protagonist erleidet der 43-jährige Dieter Rotmund nicht nur den schmerzfreien Verlust eines Ohres und einer kleinen Zehe, sondern auch den Zusammenbruch einer Ehe und damit eines irgendwie als intakt imaginierbaren Familienlebens, das an den Wochenenden im Schwarzwald stattzufinden hat. Dort leben Tochter und Gattin, wobei Letztere das von Rotmund herangeschaffte Geld weitgehend reuelos verbraucht und auch ansonsten entschieden einen an der Waffel hat.
Während der selbst nicht als Sympathiebolzen gezeichnete Icherzähler also an einem ganz normal und mittelmäßig aus dem Ruder laufenden Leben laboriert, macht er gegenläufig dazu Karriere und steigt vom Controller zum Finanzdirektor einer Arzneimittelfabrik auf. An seiner leicht mürrischen und zivilisationsmüden Weltwahrnehmung ändert das vorerst nicht allzu viel, wobei Rotmund den Absturz in die Larmoyanz meidet, indem er sich stets von Neuem am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht. Dazu verhelfen ihm die Beobachtungen von Mensch, Tier und Umwelt sowie die gute alte Sprache, die schon durch kleine Fehlleistungen ("Vollkornbrot" wird zu "Volkszornbrot" verlesen) den Alltag ein bisserl aufpoliert. Wie schon die typisch genazinoiden Komposita – vom "Angstrand" über die "Liebesruinen" und das "Notblödeln" bis hin zur "Tageserschöpfung" und dem "Unglücksnebel" – andeuten, führen diese Depressionsvermeidungsanstrengungen nicht nur zu Sex mit Frau Schweitzer, sondern vor allem zu einer leicht hysterischen Dauerreflexivität, die ganz wesentlich zum Reiz dieses ebenso melancholischen wie ironischen Romans beiträgt – der nebenher manch große Wahrheit gelassen formuliert: "Das gewöhnliche Unglück tritt ein, wenn ein Mann und eine Maschine zueinanderfinden."

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