Mörderische Huren

Erzählungen
224 Seiten, Hardcover
€ 20.5
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ISBN 9783446245938
Erscheinungsdatum 29.09.2014
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Hanser, Carl
Übersetzung Christian Hansen
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HerstellerangabenAnzeigen
Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
info@hanser.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Melancholische Pornostars, durchgedrehte Dichter, mystische Zahnärzte und Fußballer mit einem Hang zum Übersinnlichen – Roberto Bolaño, der große Erzähler aus Chile, bleibt unnachahmlich. In dreizehn unwiderstehlich komischen, abgründigen Erzählungen zeichnet er die Lebenslinien von Menschen nach, die auf der Flucht sind: vor Armut und Gewalt, vor allem aber vor sich selbst. Es sind dreizehn Treffer ins finstere Herz der Gegenwart. Wo auch immer Bolaños Figuren landen auf der Welt, sie tragen die Zeichen ihrer Verstörung mit sich. Doch ohne die Verstörung wäre nichts Menschliches, denn "die Welt ist lebendig und nichts Lebendiges hat eine Lösung und das ist unser Glück."

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FALTER-Rezension

Meisterhaftes mit einem Faible für Gewalt und Gosse

Sebastian Fasthuber in FALTER 52/2014-2/2015 vom 26.12.2014 (S. 46)

Der chilenische Schriftsteller Roberto Bolaño (1953–2003) brachte viele Jahre als erfolgloser surrealistischer Dichter zu, seine Familie ernährte er mit Gelegenheitsjobs. Als er durch den Roman "Die wilden Detektive" bekannt wurde, war er schon Mitte 40. Fünf Jahre später war er tot. Leberzirrhose. Er hatte vergeblich auf eine Organspende gewartet. Die Tragödie seines Lebens hatte auch etwas Gutes: Bolaño schrieb Werke wie seinen bekanntesten Roman "2666" ohne ein Publikum vor Augen und scherte sich nicht um erzählerische Konventionen, was fraglos dazu beigetragen hat, dass er ein so wildes, einzigartiges Werk schaffen konnte.
Mit "Mörderische Huren" liegt nun der angeblich letzte Bolaño-Band mit Erzählungen vor, die zu Lebzeiten unveröffentlicht blieben. Seine Witwe Carolina López hat ihn aus dem Nachlass zusammengestellt. Viele der autobiografisch grundierten Geschichten hängen mit der Biografie des Autors und seiner Exilerfahrung zusammen. Seine Jugendjahre verbrachte Bolaño in Mexiko, unter Präsident Salvador Allende kehrte er kurz nach Chile zurück, verließ es aber nach dem Putsch wieder. Er lebte einige Jahre in Mexiko, ehe er 1977 nach Spanien übersiedelte, in die Nähe von Barcelona.
Die Erzählungen wimmeln vor Exil-Chilenen, die sich von der alten Heimat distanzieren, aber doch nicht von ihr loskommen. Sie verachten die typische Grüppchenbildung unter Exilanten – und landen immer wieder auf den einschlägigen Partys, auf denen sie nur ihresgleichen treffen.
Andere Geschichten zeugen erneut von Bolaños Faible für Gewalt und Gosse. Aber auch wenn er die Plots von pseudokünstlerischen SM-Pornos nacherzählt oder über die sexuellen Vorlieben eines nekrophilen französischen Modeschöpfers schreibt, geht es ihm nie um den Schockeffekt.
Entweder endet die jeweilige Erzählung unmittelbar vor dem Ausbruch der Gewalt (guter Schlusssatz: "Die Schlägerei beginnt."), oder Bolaño bringt die grausamen Handlungen seiner Figuren regelrecht zärtlich als Ausdruck von Sehnsucht rüber. Meistererzählungen.

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