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Kurzbeschreibung des Verlags
Bevor Dmitrij Kapitelman und sein Vater nach Israel aufbrechen, beschränkten sich ihre Ausflüge auf das örtliche Kaufland – damals in den Neunzigern, als sie in einem sächsischen Asylbewerberheim wohnten und man die Nazis noch an den Glatzen erkannte. Heute verkauft der Vater Pelmeni und Krimsekt und ist in Deutschland so wenig heimisch wie zuvor in der Ukraine. Vielleicht, denkt sein Sohn, findet er ja im Heiligen Land Klarheit über seine jüdische Identität. Und er selbst – Kontingentflüchtling, halber Jude, ukrainischer Pass – gleich mit. "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters" ist ein sehnsuchtsvoll-komischer Spaziergang auf einem Minenfeld der Paradoxien. Und die anrührende Liebeserklärung eines Sohnes an seinen Vater.
Dmitrij „Dima“ Kapitelman hadert. Was hat seinen in Kiew so lebenslustigen Vater in einen hasenfüßigen Krämer verwandelt, der immer noch kaum Deutsch spricht? War es ein Fehler, vor dem ukrainischen Antisemitismus 1994 nicht nach Israel, sondern nach Leipzig zu fliehen? Weil Dima auch an der eigenen Wurzellosigkeit kiefelt, schlägt er vor, gemeinsam die „logische Heimat aller Juden“ zu besuchen.
In Israel bekommen Vater und Sohn zwar keine eindeutigen Antworten, dafür darf sich der Junior in eine Palästinenserin verschauen und der radikal agnostische Senior ein paar Schritte zurück in die Glaubensgemeinschaft tun. Kapitelman neigt dazu, seine Befindlichkeiten recht ausführlich zu erklären. Aber sein Buch ist thematisch relevant, flockig formuliert und die Ironie gut dosiert. Wenn es etwa um die von der Polizei unbehelligten sächsischen Nazis geht, kennt der Autor keine falsche Diplomatie.