Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart
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Kurzbeschreibung des Verlags
Lange kalte Winter und kurze kühle Sommer: Im 17. Jahrhundert veränderte sich das Klima in Europa dramatisch. Das Getreide wurde knapp, Wirtschaft und Gesellschaft torkelten in eine tiefe Krise. Die Kleine Eiszeit vermittelt uns eine Vorstellung von den schweren Verwerfungen, die ein Klimawandel auslöst. Die Menschen versuchten sich mit Hilfe von Aufklärung, Wissenschaft und Technik aus der Abhängigkeit von der Natur zu befreien. Aber heute stößt diese moderne Welt an ihre Grenzen, weil sie eine erneute Klimakatastrophe heraufbeschwört. Philipp Blom entfaltet ein großartiges historisches Panorama, in dem wir die Herausforderungen der Gegenwart erkennen.
Der Titel verspricht Weltrevolution, das Bild darunter wiederum eine seltsam fröhliche Eintracht auf dem Eislaufplatz – der Untertitel erzählt, worum es in „Die Welt aus den Angeln“ wirklich geht: „Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart“.
Der Historiker Philipp Blom hat sich viel vorgenommen und einiges ist ihm gut gelungen. Ausgehend von einem Gemälde, „Winterlandschaft“ (1608) des Malers Hendrick Avercamp, führt Blom in eine Zeit, von deren Existenz außerhalb der Wissenschaft wohl kaum jemand weiß, in die Kleine Eiszeit. Was bei Avercamp wie ein Eislaufplatz aussieht, entpuppt sich als belebter Marktplatz, denn in Europa war es in kurzer Zeit sehr viel kälter geworden.
Blom stellt die Frage, wie sich Gesellschaften verändern, wenn sich das Klima wandelt, im 17. Jahrhundert – und heute.
Damals veränderte sich das gesamte Wirtschaftssystem. Die Ernten fielen aus, es kam zu sozialen Umwälzungen und zu einer Massenhysterie, der Hexenverfolgung. Eindrücklich belegt der Historiker unterschiedliche Fälle dieser grausamen Folterungen und Morde.
Doch einige Zeitgenossen wandten sich in ihren Forschungen und Schlussfolgerungen bald von der Religion und der Magie ab. Gelehrte, etwa an der Universität Leiden in den Niederlanden, schufen wissenschaftliche Grundlagen für Naturphänomene, Bücher wurden darüber publiziert und durch den Buchdruck schnell verbreitet, der Merkantilismus setzte sich als ökonomisches Modell durch. Die Aufklärung entwickelte sich und mit ihr ein bis heute unüberwindbares Spannungsfeld zwischen einem ungerechten Wirtschaftssystem und einer Idee von Gleichheit.
Bloms historische Streifzüge sind es wert, verfolgt zu werden. Nur den Bezug zur Gegengewart, den er zu Beginn verspricht, stellt er am Schluss nur ungenügend her. Im Epilog flüchtet sich Blom ins Pathetische und Unklare.