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Kurzbeschreibung des Verlags
Sieben bedeutungsvolle Küsse der Literaturgeschichte von Marguerite Duras bis Heinrich von Kleist hat Peter von Matt für sein neues Buch ausgewählt. Eigentlich ist Küssen ja ein Alltagsgeschäft. Und dennoch sind wir fest davon überzeugt, das Leben nach dem Kuss sei ein besseres als zuvor. Daran hat auch die Literatur ihren Anteil, denn in zahllosen Geschichten nimmt das Schicksal nach dem entscheidenden Kuss einen neuen Lauf. Einmal mehr erweist sich Peter von Matt als Meister der kenntnisreichen und eleganten Interpretation, aus der Neugierige genauso viel lernen wie erfahrene Leser: ob es nun um Literatur geht, die Liebe – oder um Osculologie, die Wissenschaft vom Küssen.
In seinem jüngsten Buch wendet sich Peter von Matt wieder der Liebe zu, genauer gesagt ihrem Ausdruck in Küssen. Er behandelt sieben Küsse der Weltliteratur. Um dieses weite Feld einzugrenzen, betrachtet von Matt ausschließlich den „singulären Kuss“, nach dem alles anders ist als vorher.
In den Kapiteln über Virginia Woolf und Marguerite Duras erklärt er wie nebenbei das Kunstprojekt der Moderne, in der sich das souveräne Ich auflöst und das Kunstwerk den Prozess seiner Entstehung zur Schau stellt, in jenem über Gottfried Keller die Epoche, die mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung anbrach und in der die Freiheit und das Verfolgen des eigenen Glücks aufs Banner geschrieben wurden. Am Beispiel von Franz Grillparzer behandelt der Autor das griechisch-christliche Konzept der Überlegenheit des Dummen über den Klugen mit einem fulminanten Exkurs über die Figur des Kopisten in der Weltliteratur.
Natürlich darf die monströse Geschichte der „Marquise von O.“ von Heinrich von Kleist nicht fehlen, mit dem oft als inzestuös gebrandmarkten Versöhnungskuss von Vater und Tochter, dem von Matt mit einer Einführung in die „Gefühlskultur der Erschütterung“ des deutschen Pietismus beizukommen versucht sowie mit einer Kritik des psychoanalytischen Blicks auf die Literatur.
Das Wagnis der Literaturbetrachtung Peter von Matts besteht darin, dass er sich auch an rätselhafte und umstrittene Stellen heranwagt. Ihre Anmut beruht in der poetischen Umkreisung des Zaubers der von ihm besprochenen Texte. Mitverhandelt werden dabei stets, wie selbstverständlich, die ganz großen Menschheitsfragen. Und so steht am Ende dieses Buches ein Schlusswort über das Glück, das nie von langer Dauer sei. „Deshalb redet die Literatur vom Glück in Szenen und Prozessen.“