Schreiben für ewige Anfänger

Ein kurzer Lehrgang
112 Seiten, Hardcover
€ 16.5
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ISBN 9783446259980
Erscheinungsdatum 20.08.2018
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Hanser, Carl
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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Andreas Thalmayr ist zurück! In sechsundzwanzig äußerst amüsanten Briefen an einen jungen zukünftigen Autor erzählt er vom Alltag des Büchermachens: Vom Kampf um das Copyright über Literaturagenturen, Klappentexte und Buchgestaltung bis hin zur Frage nach dem passenden Verlag. Wovon lebt man als Schriftsteller? Wozu braucht es die Literaturkritik? Kann man als Autor wirklich missverstanden werden? Dieses kleine große Buch nimmt jede Buch-Frage fantastisch ernst. Und ist zugleich ein inspirierender Lehrgang, der allen nützt, die zu schreiben anfangen – und das tun Autoren immer wieder, vor jeder leeren Seite von neuem.

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FALTER-Rezension

„Sie können einfach machen, was Sie wollen“

Sebastian Fasthuber in FALTER 41/2018 vom 10.10.2018 (S. 42)

Literaturbetrieb: Andreas Thalmayr alias Hans-Magnus Enzensberger gibt Schreibtipps für angehende Autoren

Es existieren inzwischen unzählige Schreibschulen und nicht zuletzt eine Fülle von Büchern für angehende Schriftsteller. Manche konzentrieren sich mehr aufs Handwerk, andere auf Ratschläge zu Agenten- oder Verlagssuche. Zu „Schreiben für ewige Anfänger“ werden in der nächsten Zeit in Buchhandlungen mit Gewissheit einige Interessierte greifen, allein wegen des schmalen Umfangs und des Preises. Sie seien dreifach vorgewarnt: a) ist dieses Buch eine charmante Mogelpackung, b) werden angehende Literaturnobelpreisträger so manches von dem, was drinsteht, lieber nicht wissen wollen, c) macht jedoch gerade das die Lektüre, die in zwei, drei Stunden erledigt ist, zu einer lohnenden. Ein weiteres Argument für das Buch ist, dass es von einem mit allen Wassern des Literaturbetriebs gewaschenen Profi geschrieben wurde.

Andreas Thalmayr, nie gehört? Von ihm stammt immerhin ein geheimer Klassiker der deutschen Literatur wie der Germanistik. Mit „Das Wasserzeichen der Poesie oder Die Kunst und das Vergnügen, Gedichte zu lesen“ veröffentlichte er 1985 einen großartigen Lyrik-Verführer. 2004 folgte als Nachschrift dazu der Band „Lyrik nervt! Ein Erste-Hilfe-Buch für alle, die meinen, dass sie nichts mit Gedichten anfangen können“. Tatsächlich ist der Name Thalmayr ein Pseudonym, dahinter verbirgt sich mit Hans-Magnus Enzensberger eine der großen deutschen Autorenpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Enzensberger blickt mittlerweile über eine mehr als 60 Jahre umspannende Karriere als Autor, Redakteur, Herausgeber, Übersetzer und Verleger zurück und hat in allen Genres mitgemischt, Romane, Gedichtbände, Essays, Dramen, Hörspiele, Kinder- und Jugendbücher und noch manches mehr geschrieben. Dass er als „ewiger Anfänger“ im Alter von fast 89 Jahren keinen systematischen Leitfaden mehr verfasst hat, liegt auf der Hand. Das Büchlein ist im Plauderton verfasst und besteht aus Briefen an einen jungen Kollegen, der ihn um Rat gefragt hat. Als Bonustracks kommen noch kurze Texte von Christoph Martin Wieland, Mario Vargas Llosa und Danilo Kiš dazu.

Für wichtig erachtet er zunächst, sich als Autor nicht allein auf die Prosa zu konzentrieren. „Mut zum Unerheblichen“ wünscht er seinem jungen Kollegen. Damit meint er in erster Linie Lyrik. Wie man schreiben soll, verrät er nicht. Schreiben lässt sich nur durch beständiges Lesen und Schreiben erlernen, heißt es einmal sinngemäß, die diversen Literaturinstitute betrachtet Thalmayr mit Skepsis. Da es sich bei seinem Adressaten um einen Autor handelt, der bereits ein Buch veröffentlicht hat, geht es vor allem darum, wie es sich als Autor überleben lässt. Viele Ausführungen drehen sich ums Geld, um Urheberrechte und den Fiskus etwa. Thalmayr führt aus, dass das Buch allein den Autor nur in den seltensten Fällen ernähren wird, so viel es ihm auch bedeuten mag. Lesungen können mitunter hübsche Honorare einbringen. Vorträge und Diskussionen solle man nicht liegen lassen. Wem das nicht liege, der müsse sich rar machen und versuchen, seine Texte möglichst teuer zu verkaufen.

Was aber, wenn sich eine Durststrecke ergibt? Dann ist es für den freien Schriftsteller womöglich nur ein schwacher Trost, irgendwann einen von den hunderten jährlich vergebenen Literaturpreisen zu bekommen. Dann hilft nur noch positives Denken: „Niemand kann Sie entlassen oder mit sechzig in die Rente schicken. Seien Sie froh, dass der Staat Sie, abgesehen von den Finanzbehörden, in Ruhe lässt. (…) Sie können einfach machen, was Sie wollen. Beneidenswert!“ Einiges von dem, was Thalmayr mit Lässigkeit und Elan ausführt, wird der Leser nicht zum ersten Mal hören. Viele Fragen lässt der schmale Band auch unbeantwortet. En passant ergibt sich beim Lesen am Ende aber doch ein Bild davon, wie der Literaturbetrieb funktioniert: welche Chancen sie haben und vor allem mit welchen Schwierigkeiten sie rechnen sollten.

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