Aufzeichnungen eines Jägers

640 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783446260184
Erscheinungsdatum 24.09.2018
Genre Belletristik/Hauptwerk vor 1945
Verlag Hanser, Carl
Übersetzung Vera Bischitzky
Nachwort von Vera Bischitzky
Herausgegeben von Vera Bischitzky
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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
info@hanser.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Ein adeliger Grundbesitzer streift über das Land. Was ihn lockt, ist nicht die Jagd, es ist die Natur, das Leben in all seinen Facetten: der junge Vasja, der von seinem Herrn geschunden wird, die Liebe zwischen Viktor und Akulina, die grausam gebrochen wird. Der „Jäger" erzählt von all den Menschen, die er sieht in diesem alten, harten Russland des 19. Jahrhunderts.
Die Kraft von Turgenjews schonungsloser Darstellung ist bis heute spürbar. Vera Bischitzky hat sein berühmtestes Buch neu übersetzt. Und wie in ihrer Übertragung von Gontscharows „Oblomow" lässt sie eine Welt auferstehen, die „besichtigt, gehört, ertastet, geschmeckt und gerochen werden" kann (Elke Schmitter).

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ISBN 9783446260184
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FALTER-Rezension

Die Liebe in Zeiten der Leibeigenschaft

Klaus Nüchtern in FALTER 1-2/2019 vom 11.01.2019 (S. 30)

Einen Monat Einzelhaft und knapp zwei Jahre Hausarrest auf seinem Gut Spasskoje-Lutwinowo hatte der damals 34-jährige Iwan Turgenjew 1852 ausgefasst. Offiziell hatte man sich an seinem Nachruf auf Nikolai Gogol gestoßen, doch der tatsächliche Grund war das bevorstehende Erscheinen jenes Buches, das ihn berühmt und zum Nachfolger des betrauerten Vorbilds machen sollte. Dabei waren die 22 Erzählungen, die damals in die „Aufzeichnungen eines Jägers“ aufgenommen und später noch um drei weitere ergänzt wurden, bereits in der Zeitung erschienen. Der reaktionäre Zar Nikolaus I. und sein Zensor hatten den Autor aber schon richtig verstanden. Der hatte sich seinen Hass auf die erst 1861 von Alexander II. aufgehobene Leibeigenschaft aus allernächster Anschauung erworben – unter anderem auf dem Gut seiner schwerreichen Eltern.

„Sollte ich wirklich sterben, ohne die neue Zeit gesehen zu haben? … Was hat das bloß zu bedeuten? Das Alte ist vorbei, aber das Neue hat noch nicht angefangen!“ Das sind die Worte des Einhöfers Owsjanikow, der sich daran erinnert, wie der Großvater des Ich-Erzählers seinen Vater halb totprügeln hat lassen, weil sich dieser mit einer Klage gegen widerrechtliche Landnahme zu wehren suchte. Dabei prangert der Erzähler die Umstände gar nicht an, bringt diese fast en passant in unaufdringlicher Einfühlsamkeit und vor allem dadurch zur Darstellung, dass er – eine Art Oral History avant la lettre – die Leute reden lässt; am berückendsten vielleicht in der auch volkskundlich sehr ergiebigen Erzählung „Die Beshin-Wiese“, auf der er die nächtliche Konversation von ein paar Buben belauscht.

Eigenbrötler, Nervensägen, Gottesnarren, ein Arzt, der sich in seine totkranke Patientin verliebt oder der selbstherrliche, aufbrausende, aber von einem glühenden Gerechtigkeitsgefühl beseelte Tschertopchanow, den ein nagender Zweifel zu einer Verzweiflungstat treibt – es sind unvergessliche Figuren, die hier in dieser exzellent übersetzten, informativ kommentierten und wunderschön ausgestatteten Ausgabe noch einmal erstehen.

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