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Kurzbeschreibung des Verlags
Kleingeld, Haus und Saugroboter: Was macht das Haben mit dem Sein? „Ein furioser Rundumschlag durch Kapitalismus und Klasse.“ Maggie Nelson
Es habe zwei Phasen in ihrem Leben gegeben, schreibt Eula Biss: die Phase vor und die nach dem Kauf einer eigenen Waschmaschine. Ausgehend von feinen Alltagsbeobachtungen und mit selbstironischem Humor stellt sie sich den großen konsumkritischen Fragen: Wie bestimmen Dinge unser Leben? Warum wollen wir immer mehr? Und was macht das Haben mit dem Sein?
Eula Biss fragt, welchen Wert die Dinge wirklich für uns haben und wie unser Alltagsleben mit den großen Wirtschaftsphilosophien unserer Zeit zusammenhängt.
So werden – persönlich, subtil und mit überraschenden Wendungen – alte Überzeugungen zu Kapitalismus, Besitz und Identität auf den Prüfstand gestellt.
Eula Biss schreibt über alles: Arbeit, Fürsorge, den Wirtschaftswissenschaftler, dem es nicht gelingt, ihr an der Bar den Kapitalismus zu erklären, und über die Pokémon-Karten ihres Sohnes. Bindeglied der über 70 tagebuchartigen Notizen in "Was wir haben" ist unser Besitz - und die Frage, was er mit uns macht.
Zu schreiben begann Biss das Buch, als sie sich in ihrem Eigenheim wiederfand, verwundert darüber, nicht mehr im Prekariat zu leben, sondern in der relativ abgesicherten Welt einer Universitätslektorin für Nonfiction Writing. "Während ich dieses Buch schrieb, fragte ich mich, was ich da eigentlich schrieb", bekennt die USamerikanische Autorin, die für ihre Werke über Gesellschaft und Gender vielfach ausgezeichnet wurde. "War es eine Gedichtesammlung? Ein episodischer Essay? Eine Reihe von Witzen auf meine Kosten?"
Die notwendige Selbstironie dafür bringt Biss jedenfalls mit. Das wirkt frisch, frech und neu, frei von jeder Genre-Selbstschubladisierung - und zugleich ganz alt: Da ist man nah dran am Hervorquellen der Worte aus dem Erleben. Sprich: So ungefähr könnte Schreiben begonnen haben, noch vor jeder Teilung in Fiction und Nonfiction.
Die Hauptrollen spielen die Gedanken der Autorin über die Dinge, die sie betrachtet. Doch es gibt auch gut recherchierte Nebenschauplätze wie die Geschichten von Peggy Guggenheim und Virginia Woolf oder Betrachtungen zum Kapitalismus von Karl Marx bis Thomas Piketty. Spannend wird es dort, wo Biss über aktuelle Phänomene schreibt, etwa beim Recht auf Nichterreichbarkeit oder beim neuen Thema Nummer eins, der Gesundheit. "Gesundheit ist heutzutage ein Kennzeichen von Wohlstand -eine längere Lebensspanne kann man jetzt kaufen", heißt es da. Wobei anzumerken wäre, dass dieses Buch -im Original 2020 unter dem Titel "Having and Being Had" erschienen -noch vor der Corona-Krise entstanden ist.
Am Ende hat man das Gefühl, Biss ein Stück weit begleitet zu haben in ihrem Leben und ihrer Auseinandersetzung mit der Welt -und es hat Spaß gemacht.